Niederlaendern waren Verluste prophezeit worden

Zur Ueberraschung der Analysten erzielt Philips Quartalsgewinn

21.05.1993

Trotz des Quartalsgewinns, der sich gegenueber dem Ergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraums um 36,4 Prozent erhoehte, hatten die Niederlaender im Verlauf der ersten drei Monate wenig Grund zur Freude. So blieb das Wirtschaftsklima in Europa unveraendert flau, und bei der Verbraucherelektronik verzeichnete Philips mit 55 Millionen Gulden einen aehnlich hohen Verlust wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Hinzu kamen Probleme mit dem Sektor Professionelle Produkte und Systeme, der neben Kommunikationssystemen auch Industrieautomation und medizinische Produkte umfasst. Dieser litt unter niedrigen Verkaufspreisen und einem Absatzeinbruch, was Philips fuer diese Sparte nicht nur einen Umsatzrueckgang um zehn Prozent auf 2,1 Milliarden Gulden bescherte, sondern auch einen Verlust von neun Millionen Gulden. Im vergleichbaren Vorjahresabschnitt hatten die Niederlaender hier noch einen operativen Gewinn von 128 Millionen Gulden verzeichnen koennen.

Immerhin konnte der in Eindhoven angesiedelte Elektronikkonzern aber im Halbleiter-Bereich bei Umsatz und Gewinn zulegen. Die Einnahmen stiegen um fuenf Prozent auf 2,3 Milliarden Gulden, der operative Profit um 67,4 Prozent von 129 auf 216 Millionen Gulden. Der Gesamtumsatz des Konzerns belief sich in der abgelaufenen Dreimonatsperiode auf rund 13,8 Milliarden Gulden, was gegenueber dem ersten Abschnitt 1992 einen Rueckgang von zwei Prozent bedeutete. Die Mitarbeiterzahl sank um 2900 auf 257 000 Angestellte.

Ob Philips nach dem erzielten Quartalsgewinn auch fuer das Gesamtjahr schwarze Zahlen schreiben wird, ist indes zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss.

Wie das "Handelsblatt" schreibt, wollte der Vorstand wegen ausbleibender Verbesserungen auf den wichtigsten europaeischen Maerkten keine Prognose abgeben. Im vergangenen Geschaeftsjahr war bei den Niederlaendern ein Gesamtverlust in Hoehe von 900 Millionen Gulden angefallen.