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EU: US-Regierung behindert freie Wirtschaft

Zunehmender Widerstand gegen amerikanisches Kryptografiegesetz

14.01.1998
Von md 
EU: US-Regierung behindert freie Wirtschaft

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Anläßlich der RSA-Data-Security-Konferenz in San Franzisko wurde der sich verstärkende Druck auf die US-Regierung und deren Exportbestimmungen für Verschlüsselungstechniken deutlich. Neben der US-amerikanischen Wirtschaft und Bürgerrechtsgruppen melden sich zunehmend europäische Stimmen zu Wort. Detlef Eckert von der Europäischen Kommission etwa nannte es unzumutbar, daß beispielsweise deutsche Geschäftsleute bei Transaktionen im Internet von der „Encryption Policy" der US-Regierung behindert würden. Die Mitgliedsstaaten der EU, ausgenommen zunächst Frankreich, befürworten das freie Codieren von elektronischem Datenverkehr. Der Bundesrepublik kommt hierbei sogar eine Vorreiterrolle zu. In den USA dagegen wird die Hinterlegung des Schlüssels bei Gericht für den Einsatz entsprechender Software zur Bedingung gemacht. Der Export unterliegt strengen Limitierungen. Amerikanische Redner nannten die Bundespolizei Federal Bureau of Investigation (FBI) als Verantwortlichen für die Gesetze.