Zu wenig Kostentransparenz

26.08.2005
SAP-Anwender wissen oft nicht, wie viel sie für Weiterbildung ausgeben.
Anwendern ist die Qualität des Schulungsangebotes eines Trainingsanbieters am wichtigsten.
Anwendern ist die Qualität des Schulungsangebotes eines Trainingsanbieters am wichtigsten.

Eine gemeinsame Studie von SAP Education und den Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) zum SAP-Trainingsmarkt nennt Gründe für die wachsende Nachfrage nach Kursen zu SAP-Software: Zum einen steht in vielen Unternehmen noch das Upgrade auf Mysap ERP und die Einführung von SAP Netweaver aus. Zusätzlich erweitern viele Anwender ihre Lösungen und nutzen die SAP-Software auch als Plattform im ganzen Unternehmen. Zum anderen zeichnen sich mehr Neueinstellungen von IT-Spezialisten ab - vor allem von Hochschulabsolventen, die in diesem Thema weitergebildet werden.

Am häufigsten entsteht der Bedarf nach SAP-Kursen durch neue Projekte. Es folgen Gründe wie der Wechsel von Mitarbeitern in andere Funktionen, die Neueinstellung von Beschäftigten oder die regelmäßige Fortbildung der Angestellten. Allerdings waren die befragten Unternehmen nur selten in der Lage, die genauen Schulungsaufwendungen - speziell im SAP-Umfeld - zu beziffern. Es mangelt immer noch an Transparenz, was vor dem Hintergrund des doch relativ hohen Anteils, den die SAP-Qualifizierungskosten an den gesamten SAP-Servicekosten haben (rund fünf bis zehn Prozent im Marktdurchschnitt), erstaunt.

Neben dem nach wie vor stark verbreiteten Training im Klassenzimmer wurde auch die Entwicklung alternativer Ausbildungsmethoden wie Online-Training analysiert. Die meisten Anwender wollen E-Learning stärker forcieren und je nach Rolle des Auszubildenden (IT-Profi, Key User, Endbenutzer) den Anteil von heute drei bis acht Prozent auf zukünftig rund acht bis 14 Prozent steigern. Darin liegt zwar eine Verdoppelung, aber im Gegensatz zu früher scheint den Anwendern heute bewusst zu sein, dass sich E-Learning nur als komplementäre Qualifizierungsform eignet.

In Sachen Auftragsvergabe hat sich "hohe Qualität" des Schulungsanbieters als wichtigstes Kriterium herauskristallisiert. Wenig geachtet wird auf die Fähigkeit eines Anbieters, eine adäquate Schulungslogistik (Event-Management, Schulungssysteme und -räume) bereitzustellen, von untergeordneter Bedeutung. Bei umfangreichen Seminarprojekten kann sich aber gerade hier ein großer Kostenblock verbergen aus der Sicht von PAC ein weiteres Indiz dafür, dass die Anwender ihre SAP-Qualifizierungskosten noch nicht richtig analysiert haben.

Die Nachfrage nach SAP-Qualifizierungen wird laut PAC in den kommenden Jahren wieder deutlich steigen. (hk)