Wenn Marketing zu mächtig wird
CW: Die Disziplin Marketing kommt in Ihrem neuen Buch nicht sehr gut weg. Warum?
GANSCH: Das Marketing übernimmt zunehmend die Macht in Bereichen, von denen es keine Ahnung hat. Beispielsweise in Entwicklungsabteilungen, wo Leute an einem Produkt arbeiten, das vielleicht erst in zehn Jahren relevant ist. Wenn das Marketing nicht den Nutzen für eine unmittelbare Vermarktbarkeit erkennt, hat es in manchen Unternehmen die Macht, der Entwicklungsabteilung den Geldhahn zuzudrehen. Wenn die Macht eines nur auf den Augenblick gerichteten Marketings dominiert, kann dies die langfristige Substanz eines Unternehmens zerstören.
CW: "Wer auftritt, muss spielen" - ein Buch für Führungskräfte?
GANSCH: Nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für angehende Manager und generell für Menschen, die Verantwortung tragen. Das bedeutet, eine Führungskraft muss sich im Vorfeld intensiv mit der Materie beschäftigt haben, bevor sie die Bühne betritt. Also nicht Learning by doing. Denn das Publikum hat nicht dafür bezahlt, beim Üben zuzuschauen.
Wer auftritt, muss spielen
Am 1. September 2008 erscheint das neuste Buch von Christian Gansch im Handel: Wer auftritt, muss spielen - Die drei Schritte zur Führungskompetenz: WAHRNEHMEN - ENTSCHEIDEN - HANDELN. (Verlag: Eichborn). Anhand von aufschlussreichen Analogien und originellen Beispielen aus Kunst und Musik rückt der Autor gestressten Managern diesen Dreiklang des Erfolgs ins Bewusstsein.