ZoneAlarm schafft es endlich auf Vista

14.06.2007
Das hat ganz schön gedauert: Die beliebte und kostenlose Windows-Firewall "ZoneAlarm" läuft jetzt auch unter Windows Vista.

Gut Ding will Weile haben, sagt Laura Yecies, General Manager der Consumer-Security-Sparte von Check Point Software Technologies: ZoneAlarm sei die erste Firewall von einem namhaften Sicherheitsanbieter, das die Programmierschnittstelle WFP-API (Windows Filtering Platform) von Vista nutze. ZoneAlarm prüft den ein- und ausgehenden Datenverkehr eines Windows-PCs und soll auch in Zukunft kostenlos abgegeben werden.

"Das ist ein bisschen später als wir es uns gewünscht hätten", konzediert Yecies. "Wir haben die Auswirkungen der WFP-Nutzung auf die Entwicklungszeit unterschätzt. Aber langfristig wird uns das unter Vista mehr Unterstützung und Stabilität bringen. Das war eine Menge Extraarbeit, dafür müssen wir zukünftig weniger Hacks machen."

WFP ist eine neue Vista-Architektur, mit der Entwickler auf den TCP/IP-Abarbeitungspfad zugreifen können. Das war nach Angaben der ZoneAlarm-Frau kein Zuckerschlecken. "Zeitweise sah es so aus, als wären wir eine Außenstelle der Qualitätssicherung von Microsoft", klagt Yecies. "Sie haben gepatcht und geändert auf Basis der Sachen, die wir bei unserer Entwicklung gefunden haben."

Microsoft verwendet WFP auch für seine eigene Firewall, die sich im Lieferumfang von Vista befindet und deutlich leistungsfähiger ist als die von Windows XP.

CheckPoint bezeichnet ZoneAlarm, das gleichzeitig die Basis für die leistungsfähigere "ZoneAlarm Internet Suite" bildet, als "Firewall auf Betriebssystemebene". Man habe vor 18 Monaten beschlossen, die Software so tief wie möglich im Betriebssystem zu verankern wie möglich und nötig, sagt Produkt-Managerin Jordy Berson. "Es gibt so viele neue Bedrohungen, dass man eine verhaltensbasierende Firewall braucht", um Attacken wie Rootkits oder Drive-by-installierte Keylogger zu entdecken und abzuwehren.

"ZoneAlarm tut jetzt auch für den Computer selbst, was es bereits für das Netz getan hat", so Berson. Die Software überwache 30 verschiedene Verhalten wie API-Aufrufe, Tastaturmitschriften oder Code-Injektion und entscheide dann, was sie für sicher halte. Andernfalls schalte sie einen gefährlichen Prozess ab statt nur den Internet-Zugang wie traditionelle Firewalls.

Die neue ZoneAlarm-Version soll heute auf der Checkpoint-Site kostenlos zum Download bereitstehen (zunächst nur in englischer Sprache, die deutsche Lokalisierung soll in einigen Wochen folgen). Dort kann man dann auch die ZoneAlarm Internet Security Suite 7.1 für knapp 40 Dollar (50 Dollar für bis zu drei PCs) kaufen. Abonnenten der Vorversion erhalten das Update kostenlos. (tc)