Freiberufler-Exklusivstudie der Computerwoche

Zittern um den nächsten Auftrag

16.09.2010
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Was Freiberufler können müssen

Wenn es um die Frage geht, welche Qualifikationen Freiberufler vermittelbar machen, haben die Agenturen klare Präferenzen. Albert Lidl, Vorstand des Dienstleisters Top Itservices AG: "Hohe fachliche Kompetenz, die Beherrschung der englischen Sprache sowie Soft Skills werden von den Auftraggebern vorrangig gefordert." Die weichen Faktoren werden nach seiner Erfahrung oft nicht ernst genug genommen. Wenn Projekte scheitern, liege das meist an der fehlenden Sozialkompetenz der Beteiligten.

Frank Schabel, Marketing-Leiter beim Personaldienstleister Hays, stimmt Lidl zu, ist aber überzeugt, dass die technischen Kenntnisse eine mindestens ebenso zentrale Rolle spielen. Immer wichtiger werde darüber hinaus das Wissen um Geschäftsprozesse und -modelle. "Das gilt vor allem für die jeweilige Branche, in der ein IT-Freelancer tätig ist."

Während Reutax-Manager Elsasser zusätzlich CRM-Wissen und Auslandserfahrung nennt, hält Thomas Götzfried, Vorstandsvorsitzender der Goetzfried AG, Referenzen im angefragten Fachgebiet sowie ein sympathisches Persönlichkeitsprofil für entscheidend. Ansgar Nagel, Mitglied der Geschäftsführung bei der Solcom Unternehmensberatung GmbH, bedauert, dass sich fachlich kompetente Freiberufler oft zu schlecht verkauften. "Da Kunden oft viele Angebote auf nur eine Ausschreibung erhalten, ist es entscheidend, sich angemessen zu präsentieren", meint Nagel.