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Zinslast drückt Ergebnis von British Telecom

09.02.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - British Telecom meldet für das dritte Quartal mit 1,2 Milliarden Euro einen etwas höheren Gewinn vor Steuern als erwartet (eine Milliarde). Rund 784 Millionen Euro gehen auf Einnahmen aus dem Verkauf von Anteilen des Joint Ventures Sunrise AG zurück. Jedoch stieg die Neuverschuldung im abgelaufenen Quartal um 30 Milliarden Euro, die für den Kauf der Viag Interkom AG und der irischen Esat Telecom Group sowie für teure UMTS-Lizenzen in Großbritannien aufgewendet wurden.

Die Zinsen der Gesamtschulden lagen im abgeschlossenen Quartal Unternehmensangaben zufolge bei insgesamt 531 Millionen Euro. Bis zum Ende des Geschäftsjahres am 31. März wird nach Erwartung von BT der Schuldenberg auf 74 Milliarden Euro anwachsen. Der Konzern gibt sich zuversichtlich, ihn bis Ende 2001 um mehr als zehn Milliarden Euro reduzieren zu können. Dazu kalkulieren die Briten Milliardeneinnahmen aus Börsengängen der eigenen Wireless-Geschäftseinheit sowie des spanischen Mobilfunkanbieters Airtel ein, an dem British Telecom mit 17,8 Prozent beteiligt ist. Sollte der Versuch einer Entschuldung scheitern, würden die BT-Aktien nach Meinung von Experten von Analysten abgewertet. Die Folge wären ein schwächerer Börsenkurs und eine Erhöhung der jährlichen Zinsen um 243 bis 312 Millionen Euro - das Unternehmen könnte der Schuldenfalle kaum mehr entkommen.