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Zentrale Beschaffung für die innere Sicherheit

10.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das US Department of Homeland Security (DHS) will seinen Beschaffungsprozess für IT-Services in einem groß angelegten Rahmenprogramm zusammenfassen. Die unter dem Dach des "Enterprise Acquisition Gateway for Leading Edge", kurz "Eagle", geschlossenen und verwalteteten Verträge werden in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich einen Gesamtwert von 45 Milliarden Dollar repräsentieren. Für das am 1. Oktober begonnene Fiskaljahr 2006 stehen nach Insider-Schätzungen jedenfalls 4,5 Milliarden Dollar zur Verfügung.

Ende Oktober hat das DHS die in Frage kommenden Anbieter mit einem Request for Proposals kontaktiert. Einzelheiten will das Ministerium allerdings erst am 18. Oktober mitteilen. Die Bewerbungsfrist für die Unternehmen endet am Monatsletzten.

Marcus Fedeli, Analyst bei Input Inc. in Reston, Virginia, sieht in dem Programm einen Vorteil vor allem für mittelständische IT-Dienstleiter, die sich mangels Masse bislang mit einem Angebot an das DHS zurückgehalten haben. Ein Teil der Eagle-Gelder soll ausdrücklich für kleinere Anbieter reserviert bleiben. Darüber hinaus sind die großen Ausschreibungsteilnehmer angewiesen, zwei Fünftel der zu erbringenden Leistungen an kleinere Subunternehmer zu delegieren.

Für das DHS dürfte die zentrale Ausschreibungs- und Vergabepraxis die IT-Servicekosten verringern, ergänzt Fedeli. Wie die Behörde selbst einräumt, hat sie IT-Dienstleistungen bislang nach einem heterogenen und schwer überschaubaren System vergeben. Eagle soll dem Beschaffungsprozess nun einen integrierten Ansatz verpassen.

Ähnliches plant das DHS auch für die Beschaffung von Standard-IT-Produkten des täglichen Gebrauchs. Dieses Programm nennt sich "FirstSource" und umfasst neben Systemen und Software auch Netz-Equipment und Wireless-Technik. Hier sind ausdrücklich Angebote von Unternehmen mit 150 oder weniger Beschäftigten gefragt. (qua)