Auge für Unternehmensdaten

Zeitplan für Informix-Datenbank

05.02.1999
NEW YORK (IDG) - Binnen der nächsten zwei Jahre plant Informix Corp., eine Reihe von Datenbank-Features zu liefern, mit denen sich Daten aus existierenden Systemen mit Informationen in neuen transaktionsorientierten und Internet-Applikationen verknüpfen lassen sollen.

Zwei profitable Quartale in Folge sowie die Ende Dezember abgeschlossene Übernahme des Data-Warehouse-Anbieters Red Brick geben den Softwerkern aus Menlo Park anscheinend Rückenwind. So möchte die Company um den Datenbankguru Michael Stonebraker noch in diesem Jahr unter dem Codenamen "Centaur" eine neue Internet-Datenbank herausbringen. Diese ist hauptsächlich für die Unterstützung von Online-Transaction-Processing-(OLTP-)Anwendungen im Internet oder Intranet gedacht. Sie ist ferner als Basis für Web-Entwicklungsumgebungen ausgelegt und bietet Applikations-Server-Funktionen, teilte Informix letzte Woche auf seinem Partnerforum in Las Vegas mit.

In der ersten Ausbaustufe unterstützt Centaur das Komponentenmodell COM+ von Microsoft sowie Java. Ende des Jahressteht dann das Nachfolgemodell "Pegasus" auf dem Plan, mit dem auch die Standards der Common Object Request Broker Architecture(Corba) beherrscht werden sollen.

Neben der neuen Daten-Engine kündigte Informix Erweiterungen seiner "Extended Parallel Database" für Data-Warehouse-Anwendungen an. So soll in der zweiten Hälfte 1999 unter dem Codenamen "Yellowstone" eine Reihe vorgefertiger branchenspezifischer Warehouse-Templates für Handelsunternehmen, Telekommunikationsanbieter und Finanzdienstleister auf den Marktkommen. Damit ließen sich, so Informix, die Performance sowie Datenformate und -menge des Data-Warehouse überwachen. Für sehr große Warehouse-Anwendungen steht dann ab 2000 das Produkt "Independence" bereit. Die Engine ist mittels Sicherungsmechanismen wie Failover insbesondere für die Hochverfügbarkeit ausgelegt.

Bereits in Kürze ist "Visionary" erhältlich, das von Stonebraker als "Auge für Unternehmensdaten" bezeichnet wird. Die technische Grundlage kommt von Illustras "Object Knowledge", das über einen sogenannten Visualisierungs-Browser verfügt. Illustra ist ein Anbieter von objektorientierten Datenbanken, dessen Chef Stonebraker war, bis das Unternehmen 1996 von Informix geschluckt wurde. Mit Visionary können Benutzer durch Datenbankinhalte aus dem relationalen System "Informix Dynamic Server" und sogar aus Konkurrenzprodukten wie Oracle navigieren, ohne eine Zeile SQL-Code zu schreiben, erklärt Stonebraker. Visionary soll neben dem Informix-eigenen "Metacube" als Datenanalysewerkzeug angeboten werden. Der Preis pro Benutzer liegt bei 500 Dollar, ein "Quickstart"-Programm mit Schulung, Datenbank- und Visionary-Lizenz für zehn Anwender schlägt mit rund 37000 Dollar zu Buche.