Data Center Trends 2012

Zeitenwende im Rechenzentrum

17.07.2012
Von 
Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

4. Virtualisierung: Effizientes Management gefordert

Die Kluft zwischen physischen und virtualisierten Servern wird immer größer. Dadurch wächst der Bedarf an Management-Tools, mit denen sich diese immer komplexeren IT-Infrastrukturen verwalten lassen.
Die Kluft zwischen physischen und virtualisierten Servern wird immer größer. Dadurch wächst der Bedarf an Management-Tools, mit denen sich diese immer komplexeren IT-Infrastrukturen verwalten lassen.
Foto: IDC

Ein Megatrend nicht nur im RZ-Umfeld ist nach wie vor die Virtualisierung. Nach Angaben von IDC stagniert die Zahl der weltweit installierten physischen Server seit 2008 bei etwas mehr als 30 Millionen Systemen. Dem stehen im laufenden Jahr etwa 70 Millionen virtualisierte Server gegenüber; 2013 sollen es mehr 80 Millionen virtualisierte Systeme sein. Die Folge: eine komplexere IT-Infrastruktur, die höhere Anforderungen in Bezug auf das Management der Server und Storage-Systeme stellt.

Laut einer Studie von IDC steht bei 50 Prozent der Unternehmen ein einfacheres Management der IT-Umgebung auf der Wunschliste ganz oben. Rund 45 Prozent sehen die Vielzahl unterschiedlicher Server-Systeme, die im Einsatz sind, als problematisch an, und mehr als 30 Prozent wünschen sich, dass der Zeitaufwand für das Aufsetzen eines – physischen oder virtualisierten - Servers niedriger ausfällt. Trotz dieser Hemmnisse ist Virtualisierung eine Schlüsseltechnik für das Rechenzentrum von heute – und morgen. Die Auslastung von physischen Servern, die ohne Virtualisierung bei etwa 15 bis 40 Prozent liegt, lässt sich damit auf etwa 80 Prozent erhöhen.

Das hat jedoch seinen Preis. Denn mit der Auslastung steigt auch die Wärmelast eines Server-Racks. Das wiederum bedeutet höhere Anforderungen in Bezug auf die Kühlung und Klimatisierung. Dennoch ist Virtualisierung ein wesentlicher Baustein jedes Data-Centers, erklärten Experten wie Patrick Pulvermüller, Geschäftsführer des Service-Providers Host Europe: "Durch Virtualisierung erhöht sich die Packungsdichte in Rechenzentren. Damit werden die vorhandenen Komponenten in einem Server, wie etwa CPU, RAM, Festplatten oder Lüfter besser ausgelastet."

Laut Pulvermüller lässt sich mithilfe von Virtualisierung der Energiebedarf eines Servers bei gleicher Performance um 40 bis fast 100 Prozent verringern. Um auf diese Werte zu kommen, verglich er einen Server vom Typ Dell R210 (eine Xeon-CPU, 16 GByte RAM, zwei SAS-Festplatten) mit einer virtualisierten Instanz auf einem größeren Server-System.