Was CIOs akut beschäftigt

Zeit, die Prozesspotenziale auszuschöpfen!

25.05.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sie sagen, die Krise sei auch eine Chance. Wie wirkt sich das auf Ihr IT-Management aus?
Andreas Rebetzky,Bizerba GmbH & Co. KG
Andreas Rebetzky,Bizerba GmbH & Co. KG
Foto: Rebetzky

Die IT darf sich nicht ducken, sondern muss mit aller Kraft die anspruchsvollen Themen angehen. Dazu motiviere ich meine Mitarbeiter. Wohl dem CIO, der seine IT schon "atmend" aufgestellt und einen guten Teil der Kosten variabilisiert hat. In der Krise bleibt das "Keep the lights burning" die oberste Pflicht - nur jetzt eben mit Energiesparlampen. Beim "Change the business" ist nun Kreativität gefragt: In den fetten Jahren war es kein Problem, Budgets für Modernisierungen, Rollouts und Technologie zu bekommen. Im Gegensatz dazu war es schwierig, Geld für Prozessverbesserungen zu erhalten. Das ändert sich jetzt, und darin liegt die viel beschworene Chance der Krise.

Die IT-Projekte, die große Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse haben, sind immer die schwierigsten. Wenn das Business gut läuft, will jedoch niemand etwas davon wissen - nach dem Motto: "Never touch a well running system". Heute ist die Chance groß, dass man Gehör findet, wenn man von 20 oder 30 Prozent Einsparungen in einem Prozess spricht.

Gerade bei solchen Projekten haben wir heute eine sehr hohe "Management Attention". Die nutzen wir, um die Projekte rasch voranzutreiben. Wir müssen schnell die Rentabilitätsgrenze erreichen. Und wenn die IT das schafft, kann sie beweisen, dass sie auch und gerade in der Krise wertvolle Beiträge zum Unternehmenserfolg leistet.

Die notwendigen Verbesserungen betreffen zum einen Prozesse, deren Effizienz stark von der Datenqualität abhängt. Hier wurden die Mängel in der Vergangenheit allzu oft durch manuelle Eingriffe behoben. Das machte die Prozesse teuer, packte das Problem jedoch nicht bei der Wurzel. Ein guter und preiswerter Prozess erfordert saubere Stammdaten. Für eine solche Initiative finden wir deshalb heute leichter Zustimmung.

Ebenfalls betroffen ist die Standardisierung der Prozesse, ein wichtiges Kennzeichen der Globalisierung. Hier setzen wir an, definieren die Top-Prozesse und gehen mit den besten Werkzeugen ins Feld. Gilt es doch, die Weichen zu stellen für die Zeit nach der Krise. (Juni 2009)