Ratgeber Network Attached Storage

Zehn Tipps zur NAS-Auswahl

13.09.2014
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.
NAS für kleinere Unternehmen unterscheiden sich auf den ersten Blick oft nur geringfügig voneinander. In der Praxis sind aber oft einzelne Features entscheidend, wie die unterstützten Protokolle oder Snapshot-Einstellmöglichkeiten. Wir geben Ihnen Tipps, worauf Sie bei der NAS-Auswahl achten müssen.
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Unstrukturierte Daten wie Bilder, E-Mail-Anhänge, Dokumente und Ähnliches machen heute den Löwenanteil des Datenwachstums in Unternehmen aus. Gespeichert werden solche Informationen in der Regel auf NAS-Systemen. Kaum ein Unternehmen kommt heute in seiner Storage-Strategie ohne Network Attached Storage aus.

Wer eine hochkomplexe Infrastruktur mit entsprechenden Datenvolumina betreibt, wird meist bei einem der großen Anbieter - EMC, NetApp, Oracle, HP, IBM oder Fujitsu - landen. Doch Firmen, die so viel nicht brauchen, können unter vielfältigen NAS-Produkten wählen, die sich auf den ersten Blick kaum voneinander unterscheiden. "Doch wer genau hinsieht, findet eine ganze Menge Differenzierungsmerkmale", sagt Bernd Widmaier, Vertriebsleiter beim Storage-Distributor Starline.

Wir geben Ihnen in diesem Beitrag zehn Tipps, auf welche Kriterien Sie bei der NAS-Wahl achten sollten.

Tipp 1: Erfahrungen mit vorhandenen NAS-Systemen nutzen

Wer auf der Suche nach einer kleineren NAS-Lösung ist, sollte zunächst sehr naheliegende Faktoren berücksichtigen: Gibt es zum Beispiel bereits andere NAS-Systeme im Unternehmen, und welche Erfahrungen wurden mit ihnen gemacht? Sind welche vorhanden und arbeiten diese zufriedenstellend, ist es sinnvoll, auch beim anstehenden Kauf auf Produkte desselben Herstellers zurückzugreifen. Denn je weniger Hersteller im Haus sind, desto weniger unterschiedliche Support- und Wartungsverträge sind zu bezahlen. Auch die Bedienung des neuen Systems dürfte der des alten gleichen oder zumindest ähneln, sodass innerbetrieblicher Wissenstransfer möglicherweise teure Schulungen erspart.

Wer bisher vor allem mit einem speziellen Systemhaus oder IT-Partner zusammenarbeitet, sollte die NAS-Systeme in dessen Portfolio vorrangig in Erwägung ziehen, sofern sie technisch die gestellten Aufgaben erfüllen. Denn erstens kann man bei einem etablierten Partner, zu dessen Stammkunden man gehört, eher mit einem Entgegenkommen bei Preisen und Service rechnen. Und zweitens müsste man ansonsten erst wieder nach einem weiteren Partner fahnden, der genauso gut und zuverlässig ist - bekanntlich ein aufwendiges Unterfangen.

Tipp 2: Storage-Kapazität planen

Natürlich gibt es neben diesen Opportunitätsgesichtspunkten eine Fülle technischer Aspekte, die zu beachten sind, wenn Anwender und Administratoren anschließend mit ihrem NAS-System zufrieden sein sollen. Wichtig ist zunächst, festzulegen, welche Kapazität benötigt wird. Ein NAS-System wird in der Regel über drei bis fünf Jahre abgeschrieben. Um nicht Geld zu verschenken, sollten seine Erweiterungskapazitäten ausreichen, um das Datenwachstum der Abteilung oder der Niederlassung, in der es steht, in dieser Zeitspanne zu verkraften. Diesen Aspekt müssen IT-Verantwortliche vor der Anschaffung unbedingt analysieren.

Weitere Fragen im Zusammenhang mit der Kapazität sind: Wie viele und welche Festplatten gehören zum Lieferumfang, wie viel Erweiterungsplatz bietet das Gehäuse? Ist es möglich, weitere Einheiten mit dem Erstsystem zu verbinden, sodass sich ein logisches Gesamtsystem mit einheitlicher Verwaltung ergibt?

Berechtigte Fragen sind auch: Lässt sich die existierende Festplattengeneration später unkompliziert gegen eine neue mit größerer Kapazität austauschen? Lassen sich Festplatten ohne Betriebsunterbrechung auswechseln, wenn sie defekt sind (Hot Swap)? Deduplizierung spart Platz auf der Platte spart es, da Systeme selbsttätig Dubletten beseitigen. Früher oder später wird aber die feingranulare Deduplizierung unterhalb der Dateiebene auch in NAS-Systeme der niedrigeren Preisklasse Einzug halten.