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Google, Bing, Yahoo, Duckduckgo

Zehn Suchmaschinen im Test

15.10.2011
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

WolframAlpha.com: Wissensmaschine mit Lücken

Die Wissensmaschine Wolfram Alpha beantwortet Fragen.
Die Wissensmaschine Wolfram Alpha beantwortet Fragen.
Foto: Stefan von Gagern

"What do you want to know about?" fragt Wolfram Alpha, eine semantisch arbeitende Suchmaschine, die weit mehr verspricht, als nur Links abzuliefern. Die selbst betitelte "Wissensmaschine" hat ganze Sammlungen von logisch miteinander verknüpftem Material in petto - und damit Antworten. Wolfram Alpha kann mathematische Gleichungen lösen, Währungen und Maßeinheiten umrechnen, Tonleitern ausgeben, den Kaloriengehalt ausgewählter Lebensmittel bestimmen und vieles mehr. Zum Repertoire der Datenbank, die seit 2005 von einem hundertköpfigen Team aufgebaut wird, gehört fast jedes Wissensgebiet. Soweit die Theorie - in der Praxis zeigt sich die Website, die mit nur einem Sucheingabefeld zunächst nicht ungewöhnlich aussieht, beeindruckend. Wer zum Beispiel "Zweiter Weltkrieg" als Begriff eingibt, bekommt einen Vorschlag für die Übersetzung ("WW2"), die wichtigsten historischen Daten sowie eine Liste involvierter Länder und handelnder Personen. Städtenamen liefern Karten, Bevölkerungszahlen, Satellitenbilder, angrenzende Städte und vieles mehr. Ein Balken zeigt den Fortschritt der Datenverarbeitung an. Zu jedem Ergebnis gibt es weiterführende Informationen.

Widgets helfen in vielen Situationen, hier beim Komponieren von Musik.
Widgets helfen in vielen Situationen, hier beim Komponieren von Musik.
Foto: Stefan von Gagern

Hinzu kommt das gelungene Design, in dem Wolfram Alpha seine Infos präsentiert. Topmoderne Typografie, Karten, Fotos, Diagramme und Zeitleisten präsentieren sonst oft trocken servierte Wissenschaft visuell schön und lebendig. Auch außerhalb seiner Website ist das Team ein Vorreiter: Apps für Smartphones und Tablets, Widgets und Browser-Plug-ins machen die Wundermaschine fast überall bequem verfügbar. Bis zur Vollständigkeit ist es jedoch noch ein weiter Weg: Noch gehört Glück dazu, auf Fragen oder Suchbegriffe eine Antwort zu bekommen, daher ist Wolfram Alpha leider noch kein Ersatz für Google oder Wikipedia. Bis das Wissen auch in nicht-englischer Sprache verfügbar sein wird, ist es ebenfalls noch ein langer Weg.

Fazit: Es macht Spaß, mit dieser cleveren Wissenssammlung herumzuexperimentieren. Wolfram Alpha ist eine beeindruckende Zukunftsvision für die nächste Generation von Suchmaschinen. Das "alpha" im Namen ist aber leider oft Programm: Oft wirkt der Inhalt noch lückenhaft und die Anwendung im Anfangsstadium.