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Google, Bing, Yahoo, Duckduckgo

Zehn Suchmaschinen im Test

15.10.2011
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

MetaGer.de: Ballastfreie Metasuche im Rechenzentrums-Look

Die umfangreichen Optionen für die Suche sind vorbildlich. Metager hat nicht nur Suchmaschinen, sondern auch Soziale Netzwerke, Foren und Wikipedia im Repertoire.
Die umfangreichen Optionen für die Suche sind vorbildlich. Metager hat nicht nur Suchmaschinen, sondern auch Soziale Netzwerke, Foren und Wikipedia im Repertoire.
Foto: Stefan von Gagern

Die bekannte deutsche Meta-Suchmaschine Metager startete als ein Projekt des Rechenzentrums der Leibniz-Universität Hannover. Das ist leider deutlich sichtbar. Die Seite mit der nüchternen Optik eines Uni-Servers sieht aus, als hätte sich seit dem Start im Jahr 1997 kaum etwas verändert. Dabei stecken unter der Haube eine Menge guter Ideen. Die Startseite bietet feine Einstellmöglichkeiten, die sonst in der erweiterten Suche versteckt sind. Der Besucher wählt selbst, welche Dienste und Verzeichnisse nach dem Stichwort durchsucht werden - darunter auch viele wissenschaftliche Suchdienste, Social-Media Portale wie Twitter oder Delicious, dazu Foren, Ebay oder Wikipedia.

Der Web-Assoziator bringt clevere Vorschläge für alternative Suchbegriffe oder Synonyme.
Der Web-Assoziator bringt clevere Vorschläge für alternative Suchbegriffe oder Synonyme.
Foto: Stefan von Gagern

Per Default werden wissenschaftliche Suchergebnisse höher eingestuft. Wikipedia durchforstet Metager per Volltextsuche, sogar nach PDFs mit übereinstimmenden Begriffen kann der Dienst fahnden. Wer etwas Zeit mitbringt, kann die Existenz der gefundenen Links und deren Relevanz prüfen lassen, bevor Metager sie ausspuckt. Das dauert etwas, da Metager jeden der Server in der Ergebnisliste erreichen muss. Metager schlägt sodann auch ganz unverblümt vor, sich während der Wartezeit einen Kaffee zu holen. Das lohnt sich, denn diese Art der Suche bringt sehr gute und genaue Ergebnisse statt toter Links. Ein Highlight ist der Web-Assoziator. Er findet eine definierbare Anzahl von zum ursprünglichen Suchbegriff passenden ähnlichen oder verwandten Suchbegriffen und generiert dabei neue Ideen für einen alternativen Weg zum Ziel. Empfehlenswert ist übrigens auch der 2005 gestartete Nachfolger Metager2, der viele Vorteile des Originals, wie Schutz vor Phishing-Seiten, toten Links und manipulierten Seiten sowie vorbildlichen Datenschutz in eine Google-ähnliche, simple Eingabemaske verpackt.

Fazit: Eine empfehlenswerte Alternative für die anspruchsvollere Web-Recherche, bei der neutrale Ergebnisse wichtiger sind als Geschwindigkeit und hübsche Verpackung.