Ratgeber

Zehn Hürden zur Agilität

07.05.2013
Von Christel Sohnemann

8: "Wie können wir dann den Aufwand abschätzen?"

Schätzen ist notwendig, um dem Auftraggeber Sicherheit zu geben und dieses Bedürfnis gilt es zunächst einmal zu respektieren. Allerdings ist auch zu fragen, wie sicher eine Schätzung wirklich zu welchem Zeitpunkt sein kann und wie realistisch es tatsächlich ist, eine bestimmte Schätzgenauigkeit zu erreichen. Der Lösungsumfang und Realisierungsaufwand lässt sich immer nur auf der Basis des bekannten Wissens schätzen. Da jedoch selten zu Projektstart alles bekannt ist, sind anfängliche Schätzungen sehr ungenau und instabil. Gute Schätzungen basieren auf Erfahrungen - je größer diese sind desto besser die Schätzung. Im Laufe eines agilen Vorgehens werden mit jedem Inkrement neue Erfahrungen gesammelt. Das bedeutet, dass die anfängliche sehr ungenaue Schätzung mit jeder Iteration immer genauer und besser wird. Wichtig ist an der Stelle also, es nicht bei der anfänglich ungenauen Schätzung zu belassen. Gleichwohl sollte man auch hinterfragen, ob der Aufwand, den eine Schätzung selbst einnimmt, gerechtfertigt ist.