Zehn Gründe, warum IT-Verträge scheitern

18.09.2007
Von Ralph Treitz

10. Wirtschaftliche Effizienz wird nicht geprüft!

Natürlich geht es bei Verträgen darum, dass der Kunde zufrieden ist. Aber genauso selbstverständlich geht es eben auch um Geld. Und da hört bekanntlich der Spaß auf. Umso erstaunlicher ist es, dass die wirtschaftliche Effizienz von Vertragswerken in der großen Mehrzahl der Fälle nicht überprüft wird. Einmal abgeschlossen, werden Verträge oft bis zum bitteren Ende durchlebt. Der Grund ist sehr menschlich. Welcher Verantwortliche will sich schon in die Lage bringen, dass während der Vertragslaufzeit Stück für Stück nachgewiesen wird, wie unüberlegt der Abschluss war?

Ein guter Vertrag nimmt daher diesem Problem die Schärfe: Es wird schon zu Vertragsabschluss festgelegt, dass ein regelmäßiger Review in Form eines Benchmarks vorgenommen wird und beide Parteien bei Abweichungen in Verhandlungen über die Nachbesserung des Vertrages eintreten werden.

Ein guter Benchmarker wird dann die Schwachstellen des Vertragswerks anhand der jeweils aktuellen Situation offenlegen und dabei berücksichtigen, dass etwa für Investitionen ein entsprechender Bestandsschutz bestehen muss.

Sorgfalt ist erlernbar

Die Tücken des Vertrags-Managements lassen sich eigentlich recht leicht umgehen – denn die meisten Fehler gründen sich auf mangelnde Sorgfalt, schlechte Kommunikation oder fehlendes Detailwissen. Unternehmen beschäftigen normalerweise teure Anwälte, die vor Vertragsschluss die Vereinbarungen darauf abklopfen, ob sie rechtlich wasserdicht sind. Die inhaltliche Prüfung kommt dagegen häufig zu kurz. Da gilt es, die eigenen Kompetenzen richtig einzuschätzen und notfalls externen Rat einzuholen. (hv)