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Alternate, Mindfactory, Conrad

Zehn Elektronik-Discounter im Test

24.09.2011
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Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Conrad.de: Im Dschungel der Riesenauswahl

Kleinteiligen Infos machen die Produktseiten bei Conrad unübersichtlich.
Kleinteiligen Infos machen die Produktseiten bei Conrad unübersichtlich.
Foto: Stefan von Gagern

Das 1923 gegründete Elektronik-Urgestein Conrad ist heute nicht mehr nur ein Fall für Lötkolben-Benutzer. Unterhaltungselektronik, Haus- und Gartenartikel, Werkzeug sowie Autozubehör ergänzen die immer noch reichhaltig im Sortiment vorhandenen Transistoren und Widerstände. Bei solch breit gefächertem Angebot wird eine intuitive Hauptnavigation zur Herausforderung. Die Umsetzung lief nicht optimal: Der Shop-Besucher stolpert über wenig aussagekräftige Menüpunkte wie "Hobby" und "Energie". Antworten auf die Frage, was der Unterschied zwischen Kategorien wie Computer&Office" und "Multimedia" sein könnte, verraten erst die Untermenüs.

Die Zoomfunktion für Produktfotos ist zwar praktisch, verdeckt aber die Produktdetails.
Die Zoomfunktion für Produktfotos ist zwar praktisch, verdeckt aber die Produktdetails.
Foto: Stefan von Gagern

Als Ausweichmöglichkeit gibt es die Suche, die zwar bei der Eingabe Begriffe ergänzt, aber nicht in der Lage ist, die Ergebnisse vernünftig zu sortieren. Der Begriff "Notebook" lieferte in unserem Test 1800 Treffer. Wie bei Ebay kämpft sich der Kunde erst durch eine Flut von Netzteilen und Taschen, bis endlich die ersten Laptops auftauchen. Immerhin lässt sich die Liste nach Topsellern oder Preisbereich filtern. Zu viele Details und ein Kauderwelsch aus Hersteller-Logos machen die nur von dünnen grauen Linien umrandeten Produktlisten schwer überschaubar. Eyecatcher wie "Reduziert" sind kaum klar zuzuordnen, da im Design vergessen wurde, die Tabellenzeilen durch eine Hintergrundfarbe abwechselnd voneinander abzugrenzen. Ähnlich chaotisch geht’s auf Produktseiten zu. Texte verschiedener Größen und Längen, Links, Buttons mischen sich ohne erkennbares Layoutraster mit Tabellen und Klappmenüs.

Fazit: Conrad hat trotz unserer Kritik sicher Qualitäten: Die Riesenauswahl, günstige Preise und ihren Dienst verrichtende Such- und Bestellfunktion werden für viele als Grund für den Einkauf beim Urgestein ausreichen. Bei Design, Navigation und Übersichtlichkeit ist aber noch Luft nach oben.