Videodienste für Drittanbieter

YouTube öffnet sich über APIs

13.03.2008
Googles Web-Videotochter YouTube hat Programmierschnittstellen (APIs) veröffentlicht, über die andere Websites Zugriff auf YouTubes Video-Bibliothek und die darunterliegende Hosting- und Streaming-Infrastruktur erhalten.

YouTube sei damit "eine offene Allzweckplattform für Videodienste geworden, die praktisch jeder Third-Party-Website, Desktop-Applikation und jedem Consumer-Gerät zur Verfügung steht", schreibt die Company in ihrem Weblog. "Wir übernehmen die ganze harte Arbeit der Transkodierung, des Hosting und Streaming und Thumbnailing Ihrer Videos, und wir stellen offenen Zugang zu unserer vielköpfigen weltweiten Nutzerschaft her. Damit können Sie Traffic für Ihre Site, Sichtbarkeit für Ihre Marke oder Unterstützung für Ihre Sache erzeugen."

YouTube-Nutzer können dank der APIs nun im Prinzip von jeder Website aus das erledigen, was sie bis dato nur direkt auf YouTube tun konnten - zum Beispiel Videos und Antwortvideos hochladen, lokalisierte Standard-Feeds wie meistgesehene oder am höchsten bewertete Clips abgreifen sowie Videos mit Metadaten (Titel, Beschreibungen, Kommentare) versehen. Ferner gestattet es YouTube Drittanbietern nun, den YouTube-Player für die Einbindung in ihre Angebote anzupassen.

Ein paar Beispielanwendungen gibt es auch schon: Die University of California at Berkeley verwendet die YouTube-APIs, um Vorlesungen mitzuschneiden und direkt bei YouTube zu veröffentlichen. Electronic Arts (EA) gestattet es Spielern seines kommenden Verkaufsschlagers "Spore", ihre selbstgestalteten Lebewesen abzufilmen und bei YouTube zu veröffentlichen. Und Animoto Productions, auf dessen Site man aus Fotos und Musik Videos erstellen kann, ermöglicht es seinen Nutzern, ihre Clips gleich bei YouTube zu veröffentlichen.

Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich: Besitzer eines (leider noch immer nur in den USA erhältlichen) digitalen Videorekorders von TiVo der neuesten Generation können, eine breitbandige Internetverbindung vorausgesetzt, YouTube-Clips nun direkt auf ihrem Fernseher anschauen. Ein entsprechendes Softwareupdate für die "Series3"- und "HD"-Recorder soll später in diesem Jahr erscheinen und es Nutzern dann erlauben, Videos aus ihrem YouTube-Konto direkt mit der TiVo-Fernbedienung anzusteuern.

YouTube erläutert seine API-Pläne natürlich auch ohne Medienbruch als Video. Die APIs selbst stehen auf Google Code. (dpa/tc)