Neuer Fujitsu-Präsident

Yamamoto sieht keinen Änderungsbedarf für Fujitsu

23.04.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Der neue Präsident von Fujitsu Ltd. hat sich gestern zur Zukunft des Unternehmens geäußert. Prinzipielle Aussage: Drastische Maßnahmen personeller Art oder in punkto Ausrichtung seien nicht vonnöten.
Joseph Reger, Technologie-Chef (= Chief Technology Officer) von Fujitsu Technology Solutions, sieht sein Unternehmen optimistisch.
Joseph Reger, Technologie-Chef (= Chief Technology Officer) von Fujitsu Technology Solutions, sieht sein Unternehmen optimistisch.

Masami Yamamoto hatte am 1. April 2010 das Amt des Präsidenten von dem jetzigen Chairman und Interimspräsidenten Fujitsus, Michiyoshi Mazuka, übernommen. Mazuka wiederum war die Führungsposition zugefallen, als der seinerzeitige Firmenchef Kuniaki Nozoe im September 2009 zurücktrat.

Nozoe hatte Fujitsu eine veritable Reorganisation verordnet. Im Zuge derer trennte sich das Unternehmen von seinem Festplattengeschäft und der Produktion von Halbleitern. Außerdem äußerte der ehemalige Präsident Fujitsus, dass der Konzern noch wesentlich mehr Restrukturierungsmaßnahmen durchlaufen müsse.

Keine weiteren Restrukturierungen

Genau gegen diese Forderung hat sich der jetzige Fujitsu-Präsident Yamamoto am Donnerstag ausgesprochen. Das Unternehmen sehe keinen Grund dafür, sein Geschäftsmodell weiter umzustellen oder auf Geschäftsfelder zu verzichten. Auch sei nicht an Entlassungen gedacht, um die Belegschaft zu reduzieren. Das "Wall Street Journal" zitiert Yamamoto mit der Aussage, dass er zwar nicht sagen wolle, alle Restrukturierungsmaßnahmen seien ad acta gelegt. Aber was "drastische Maßnahmen" betreffe, seien die meisten nötigen bereits realisiert worden.

Die Äußerungen von Yamamoto, die im völligen Widerspruch zu den Einschätzungen von Ex-Präsident Nozoe stehen, fachen eine zwischen Nozoe und Fujitsu andauernde, erbitterte Auseinandersetzung weiter an. Nozoe hat Fujitsu über die Umstände seiner Demission verklagt. Er sei wegen falscher Anschuldigungen aus dem Unternehmen expediert worden.