Masami Yamamoto hatte am 1. April 2010 das Amt des Präsidenten von dem jetzigen Chairman und Interimspräsidenten Fujitsus, Michiyoshi Mazuka, übernommen. Mazuka wiederum war die Führungsposition zugefallen, als der seinerzeitige Firmenchef Kuniaki Nozoe im September 2009 zurücktrat.
Nozoe hatte Fujitsu eine veritable Reorganisation verordnet. Im Zuge derer trennte sich das Unternehmen von seinem Festplattengeschäft und der Produktion von Halbleitern. Außerdem äußerte der ehemalige Präsident Fujitsus, dass der Konzern noch wesentlich mehr Restrukturierungsmaßnahmen durchlaufen müsse.
Keine weiteren Restrukturierungen
Genau gegen diese Forderung hat sich der jetzige Fujitsu-Präsident Yamamoto am Donnerstag ausgesprochen. Das Unternehmen sehe keinen Grund dafür, sein Geschäftsmodell weiter umzustellen oder auf Geschäftsfelder zu verzichten. Auch sei nicht an Entlassungen gedacht, um die Belegschaft zu reduzieren. Das "Wall Street Journal" zitiert Yamamoto mit der Aussage, dass er zwar nicht sagen wolle, alle Restrukturierungsmaßnahmen seien ad acta gelegt. Aber was "drastische Maßnahmen" betreffe, seien die meisten nötigen bereits realisiert worden.
Die Äußerungen von Yamamoto, die im völligen Widerspruch zu den Einschätzungen von Ex-Präsident Nozoe stehen, fachen eine zwischen Nozoe und Fujitsu andauernde, erbitterte Auseinandersetzung weiter an. Nozoe hat Fujitsu über die Umstände seiner Demission verklagt. Er sei wegen falscher Anschuldigungen aus dem Unternehmen expediert worden.