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610 Millionen Schadensersatz

Yahoo verklagt Spammer und gewinnt

08.12.2011
Spammer bewerben eine nicht existierende Lotterie, um an Bankkonten zu kommen. Yahoo hat sie verklagt und nun vor Gericht Recht bekommen. Die Beschuldigten kümmert es wenig.

Die Richter haben dem Internet-Portal einen Schadensersatz in Höhe von 610 Millionen Dollar zugesprochen. Das Verfahren wurde bereits im Mai 2008 eingeleitet. Yahoo hatte damals einige Privatpersonen und Firmen verklagt, weil sie den Empfängern von ihren Spam-Attacken einen Gewinn in einer von Yahoo gesponserten Lotterie versprochen haben. Die Spammer wollten so an persönlichen Daten und Angaben zu Kreditkarten kommen. Ziel war es, die Bankkonten zu plündern. Richterin Laura Taylor Swain akzeptierte die Beschuldigungen ohne Abstriche und sprach Yahoo eine Entschädigung in Höhe von 27 Millionen Dollar zu, weil die Spammer den Markennamen von Yahoo missbraucht haben. Zudem müssen die Spammer weitere 583 Millionen Dollar zahlen, weil sie gegen den CAN-SPAM-Act verstoßen haben.

Das Urteil hat für Yahoo nur symbolischen Wert, denn die verurteilten Spammer werden die geforderte Summe nicht zahlen. Die Beschuldigten sind weder vor Gericht erschienen, noch haben sie sich zum Fall geäußert oder sich verteidigt. Es handelt sich dabei um Privatpersonen aus Thailand und Nigeria sowie um Firmen aus Taiwan und Nigeria. Yahoo schätzt, dass sie zwischen Dezember 2006 und Mai 2009 rund 11,6 Millionen E-Mails mit falschen Gewinnversprechen verschickt haben. (jha)