Yahoo! Messenger erhält Plug-ins

20.06.2006
Neues aus der Instant-Messaging-Welt: Der Yahoo! Messenger hat eine Plug-in-Architektur erhalten, dessen API offengelegt wurde. Und Microsofts Windows Live Messenger, Nachfolger des MSN Messenger, verlässt heute das Beta-Stadium.
Yahoo! hat seinem Messenger in der neuen Betaversion eine Plug-in-Architektur spendiert und die API dafür veröffentlicht.
Yahoo! hat seinem Messenger in der neuen Betaversion eine Plug-in-Architektur spendiert und die API dafür veröffentlicht.

Der neue "Yahoo! Messenger 8" liegt zunächst einmal als Beta-Version vor, auch bereits in deutscher Sprachversion. Wichtigste Neuerung sind die Plug-ins, mit denen sich zusätzliche Funktionen in das Programm integrieren lassen. Yahoo! liefert zum Start drei eigene (für Yahoo! 360°, Musik und Finanzen) sowie externe von Amazon.de und eBay mit. Das entsprechende Application Programming Interface (API) ist für interessierte Entwickler verfügbar, die eigene Plug-ins für den Yahoo! Messenger schreiben wollen.

Im Windows Live Messenger kann man Ordner für andere Kontakte freigeben.
Im Windows Live Messenger kann man Ordner für andere Kontakte freigeben.

Als erste Anwendung aus Microsofts kommenden Online-Portfolio "Live" erscheint heute der "Windows Live Messenger", der sei Mai als öffentliche Beta zu haben war. Er unterstützt "Live Contacts", mit dem sich Nutzer über jegliche Änderung von Daten ihrer Kontakte informieren lassen können, sowie gemeinsam genutzte Ordner, über die man Daten mit Freunden und Bekannten austauschen kann.

Beide Programme unterstützen auch Sprachunterhaltungen über das Internet – das gehört für anständige Instant Messenger inzwischen zum guten Ton. Von PC zu PC sind solche VoIP-Telefonate (Voice over IP) kostenlos, wer Telefone anrufen will, muss zahlen.

Größtes Manko der Instant-Messaging-Welt ist und bleibt aber die mangelnde Interoperabilität – die großen Anbieter betreiben allesamt Insellösungen, die nicht miteinander können. Alternativ gibt es zwar Multi-Platform-Lösungen wie "Trillian" oder GAIM-basierende, bei diesen muss man aber zumeist auf die wirklich interessanten Features der Standalone-Programme verzichten. Offene Standards wie der von Jabber konnten sich bislang nicht auf breiter Front etablieren, weil Microsoft, Yahoo! oder AOL (AIM(ICQ) ihre Messenger vor allem auch dazu verwenden, Kunden an ihre übrigen Angebote zu binden. (tc)