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Yahoo darf in Frankreich keine Nazi-Memorabilia mehr versteigern

21.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein Pariser Gericht hat gestern entschieden, dass Yahoo alle Webseiten mit Auktionen von Nazi-Objekten binnen drei Monaten für französische Internet-Surfer sperren muss. Für jeden weiteren Tag, an dem die Angebote weiter erreichbar sind, droht der Portalsite ein Zwangsgeld von 100.000 Francs (umgerechnet knapp 30.000 Mark). Geklagt hatten die Vereinigung jüdischer Studenten (UEJF) und die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (Licra), und zwar gegen Yahoo France und deren US-Mutter Yahoo Inc. Zwar wurden auf den französischen Yahoo-Seiten zu keinem Zeitpunkt illegale Artikel versteigert, Besucher können jedoch auch die Angebote der amerikanischen Site durchforsten. In den USA ist es - im Gegensatz zu Frankreich - nicht verboten, mit Nazi-Gegenständen zu handeln oder diese auszustellen.