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XScale: Intel läutet das 3G-Zeitalter ein

13.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel hat die ersten Produkte seiner "XScale"-Familie angekündigt, die wie die bisherigen "StrongARM"-Prozessoren auf einem Design der britischen Design-Schmiede ARM Holdings Plc. basieren. Die neuen Chips sind für den Einsatz in PDAs und Multimedia-Handys gedacht.

Der "PXA250 Application Processor" taktet mit bis zu 400 Megahertz und soll demnächst Handhelds und Telematik-Geräte antreiben. Zum Vergleich: Der aktuelle StrongARM "SA-1110" taktet mit 206 Megahertz. Der auf geringste Leistungsaufnahme ausgelegte "PXA210" Handy-Prozessor soll bis zu 200 Megahertz schnell sein. Erste Produkte auf Basis der beiden Neulinge sollen Mitte dieses Jahres auf den Markt kommen.

Der PXA250 und PXA210 verwenden den ARM-Befehlssatz "5 TE", dieser entspricht Chip-Designs auf Basis des Cores "ARM 9". Vergleichswerte zu anderen ARM-Designs wollte Intel nicht veröffentlichen. Communications Manager David Rogers verriet aber zumindest, dass der PXA250 mit 400 Megahertz weniger Strom verbraucht als der 206-Megahertz-Strongarm, der in allen aktuellen Pocket-PC-2002-Geräten seinen Dienst verrichtet. Die geringere Leistungsaufnahme habe man durch eine Kombination aus Clock Gating, Stromspar-Modi und 2,5-Volt Speicher anstelle der heute gebräuchlichen 3,3-V-Technik erreicht.

Beide Chips verfügen laut Rogers über einen so genannten Turbo Mode, der eine Anpassung der Leistung innerhalb eines einzigen Taktzyklus gestattet. Sie werden derzeit noch in einem 0,18-Mikrometer-Prozess gefertigt. Wenn die Produktion später - einen Zeitpunkt konnte der Intel-Mann noch nicht nennen - auf 0,13 Mikron umgestellt wird, sollen die Chips noch einmal weniger Strom benötigen. Die Entscheidung, zunächst in 0,18 zu produzieren, begründete Rogers mit höheren Fertigungskapazitäten.

In 10.000er-Kontigenten sind der PXA250 für 39,20 Dollar und der PXA210 für 19 Dollar erhältlich. Für Entwickler sind zeitgleich ein Entwicklungssystem ("DBPXA250") samt Tochterkarte ("DCPXA250") und XScale-Mikroarchitektur-Simulator ("XDB Simulator 2.0") verfügbar. Diese sollen die schnelle Entwicklung und das Prototyping von Software- und Hardware auf Basis der neuen XScale-Chips ermöglichen.

Eine ganze Reihe von Hardware-Anbietern hat bereits ihrer Unterstützung für die neue Plattform zugesichert. Dazu gehören Acer, Casio, Compaq, Fujitsu-Siemens, HO, Hitachi, NEC, Symbol sowie Toshiba. Auf Betriebssystemseite stehen Windows CE .Net, Pocket PC 2002, Palm OS, Symbian OS sowie verschiedene Embedded-Linuxe zur Auswahl. Verschiedene Softwarehäuser, darunter Adobe, Macromedia und Real Networks, wollen ihre Multimedia-Anwendungen ebenfalls auf die neuen Intel-Chips portieren. (tc)