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XP-Nutzer kämpfen weiter mit "Automatische Updates"

14.05.2007
Anwender mit Windows-XP-Rechnern klagen haufenweise darüber, dass die Funktion "Automatische Updates" ihre PCs mit 100 Prozent CPU-Auslastung zeitweise vollkommen unbenutzbar macht.

Microsoft weiß um das Problem und hat auch einen Fix vorgeschlagen; dieser funktioniert aber offenbar nicht wie gewünscht. Das seit langem bekannte Problem - das WSUS-Team (Windows Server Update Services) bei Microsoft hat es "svchost/msi-Problem" getauft - manifestiert sich durch 100 Prozent CPU-Auslastung durch das Programm "svchost.exe" und seine verschiedenen Prozesse, wenn Automatische Updates nach neuen Downloads sucht, diese herunterlädt oder in manchen Fällen sogar einfach nur aktiviert ist.

"Dann kann man den Rechner natürlich nicht mehr benutzen", klagt exemplarisch der User "Foxy-Perth" im Support-Forum für Windows Update.

Derartige Klagen häufen sich insbesondere zum allmonatlichen Patch Day, wenn Microsoft seine neuen Fehlerkorrekturen ausbringt. "Ich zähle bereits sechs Rechner, die unter fast 100 Prozent CPU-Auslastung durch SVCHOST leiden", schrieb letzten Mittwoch "TKovacs". "Schalte ich das Automatische Update ab, ist das Problem behoben. Was hat Microsoft da bloß herausgebracht?"

Auf Microsofts Support-Site gibt es einen Hotfix, der am Donnerstag aufgefrischt wurde. Er soll Ende des Monats oder Anfang Juni über die üblichen Update-Kanäle inklusive Windows/Microsoft Update ausgerollt werden, schreibt ein Entwickler im WSUS-Blog. Man kann ihn aber schon jetzt manuell herunterladen und auf Rechnern mit Windows XP und Server 2003 installieren.

Allerdings reicht das nicht, um das svchost/msi-Problem vollständig zu beheben. Zusätzlich muss noch Version 3.0 des neuen Standalone-WSUS-Clients installiert werden - auch, wenn man diese Unternehmenslösung zur Patch-Verteilung gar nicht verwendet. Der Client soll als Vollversion und Update am 22. Mai erscheinen. Wie beim Hotfix kann man ihn auch jetzt schon händisch laden und einspielen; ein Link wurde im MSDN gepostet.

Nutzer, die sowohl Hotfix als auch den neuen WSUS-Client bereits installiert haben, klagen aber weiterhin über Probleme. "Ich habe sowohl WindowsXP-KB927891-v3-x86 als auch WindowsUpdateAgent30-x86 auf Rechnern mit Windows XP SP2 installiert, die so konfiguriert sind, dass sie ihre Update von einem WSUS-2.0-Server holen. Das Problem existiert weiterhin", kommentiert Summit Tuladhar im WSUS-Blog.

"Es sieht nicht danach aus, als ob der Fix die Probleme beheben würde, die ich mit mehreren Rechnern habe", schreibt auch "Itpolaris". Und Alan O'Riordan ergänzt: "Das ist ganz klar ein ernstes weltweites Problem. Ich werde dazu raten, Automatische Updates abzuschalten, bis eine klare Lösung gefunden ist."

"jaded_admin" hat die Nase voll und geht noch einen Schritt weiter. "Ich glaube kaum, dass man das einen 'Fix' nennen kann, was Ihr da zusammengewurschtelt habt", empört sich der Anwender. "Wir denken jetzt ernsthaft über einen Piloten mit Suse Linux Enterprise Desktop oder Ubuntu und OpenOffice nach. Eure miese Arbeitsqualität treibt Eure Kunden direkt in die Arme der Open-Source-Community." (tc)