Möglich: Eigenschaften von VPNs festlegen

XML vereinfacht das Management von Services

08.10.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Über XML-Seiten (XML = Extensible Markup Language) definierte Services - etwa für VPNs - haben eine Reihe von Vorteilen: Sie lassen sich leicht ändern und können von jedem Gerät gelesen werden. Zudem schaffen sie eine Basis für den Austausch von Management-Informationen zwischen unterschiedlichen Plattformen. Doch noch sind einige Schwierigkeiten zu bewältigen.

Bekannt geworden ist XML als Nachfolger der Hypertext Markup Language (HTML), der Verkehrssprache des World Wide Web. Auch um die Datenportabilität unter Anwendungen hat es sich schon verdient gemacht. Jetzt gewinnt mit dem Management von Services ein neuer Aspekt an Bedeutung. XML ersetzt die Sichtweise von Diensten als integralen Bestandteil großer Switches durch das Konzept eines flexiblen Satzes von Definitionen, die jedes Gerät lesen kann. Eine XML-Seite mit Servicedefinitionen läßt sich zudem einfach vom Benutzer ändern.

Als Beispiele für den Einsatz von XML nennt Thomas Nolle, President der Cimi Corp., die Weiterleitung von Anrufen und die Festlegung der Lastverteilung unter Virtual-Private-Network- (VPN-)Servern. Außerdem können Benutzer sich selbst einen Code aussuchen, der eine Wahlwiederholung in Gang setzt, oder umdefinieren, welche Art von Verkehr in einem VPN erlaubt sein soll.

Auch wenn das in den Ohren mancher nach Zukunftsmusik klingt, entsprechende Angebote gibt es schon. Die Entwicklung nahm ihren Ursprung in der Welt der Sprachkommunikation. Der Switch-Lieferant DTI hat ein Management-System für Features von Anrufen angekündigt, das auf der sogenannten Call Policy Markup Language (CPML) basiert. Andere Hersteller wie Ipverse und Convergent Networks folgen.

Im Datenlager springen mittlerweile auch Firmen auf den Zug auf. Abatis Networks plant eine XML-basierende Sprache zur Servicedefinition, die der Verwaltung und Steuerung von VPNs dienen soll. Top Layer Networks hat die XML-basierende Problem-Management-Software von Manage. com in ihr Portfolio aufgenommen. Noch sind allerdings einige Schwierigkeiten zu meistern. Auch die Verwendung allgemeiner Definitionen von Eigenschaften garantiert keine Interoperabilität. Ebenso muß Sicherheit gewährleistet werden. Die Diskussion dieser Punkte könnte die Entwicklung von XML-basierenden Services verzögern. Den Weg, den XML weist, nämlich weg von Technologien und hin zu Services, begrüßt Nolle jedoch ausdrücklich.

Was ist XML?

Im Februar 1998 hat das World Wide Web Consortium (W3C) als Hüter des Web-Standards die Version 1.0 der Extensible Markup Language (XML) freigegeben. Anders als bei HTML gibt es bei XML keinen vorgegebenen Satz an Formatierungsbefehlen (Tags). Diese können statt dessen nach bestimmten Grundregeln jeweils neu erfunden werden. Autoren legen eigene Auszeichnungsregeln für bestimmte Daten fest. Jedes Web-Dokument wird so mit einer Struktur versehen, die der eines Katalogs ähnelt. Beispielsweise kann ein Internet-Buchhändler Tags wie "Autor", "Erscheinungsjahr" oder "Preis" definieren. Die entsprechenden Informationen lassen sich so schneller auffinden. Außerdem kann HTML vorhandene Datenbankinformationen in ein universelles Web-Format übertragen. XML dient dabei als Schnittstelle zu beliebigen Datenformaten.