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Auf Kosten des Gewinns

Xing steigert Mitgliederzahl und Umsatz

14.05.2012
Im Rennen um möglichst hohe Nutzerzahlen investiert Xing ins Wachstum. Das bremst den Gewinn aus. Beim Umsatz kann das Karriere-Portal aber weiter zulegen.

Das Business-Netzwerk Xing hat seine Geschäfte im Frühjahr weiter ausgebaut. Der Umsatz stieg im ersten Quartal im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 17,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in Hamburg mitteilte. Dazu trug auch der stärkste Mitgliederzuwachs seit drei Jahren bei - im deutschsprachigen Raum sind jetzt 5,5 Millionen Menschen bei Xing vernetzt, weltweit sind es 12,1 Millionen.

Beim Gewinn musste Xing etwas kürzertreten als vor einem Jahr: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank um 14,6 Prozent auf 4,8 Millionen Euro. Als Grund nannte Xing "beschleunigte Investitionen in künftiges Wachstum". So seien im ersten Quartal 32 neue Mitarbeiter für Entwicklung und Vertrieb eingestellt worden. Auch im Marketing seien die Investitionen erhöht worden. Dies soll sich im laufenden Quartal fortsetzen, so dass Xing erwartet, dass der Gewinn weiter hinter dem Vorjahreswert liegen wird. "Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir wieder steigende Margen", sagte ein Sprecher.

Xing dient seinen Mitgliedern als Online-Plattform für Kontakte im Berufsleben. Die Basismitgliedschaft ist frei, zahlende Mitglieder können zusätzliche Funktionen nutzen. Die Einnahmen aus den Beitragszahlungen hatten im ersten Quartal einen Anteil von 66,4 Prozent. Auf Dienstleistungen für das Personalwesen von Unternehmen, das sogenannte E-Recruiting, entfielen 19,6 Prozent. Der Umsatzanteil des Werbegeschäfts betrug 6,9 Prozent. Das Geschäft mit Dienstleistungen für Veranstaltungen - hier wickelte Xing über die übernommene Tochter Amiando ein Ticket-Volumen von mehr als 14 Millionen Euro ab - erreichte einen Umsatzanteil von 5,8 Prozent.

"Wir liegen im ersten Quartal dieses Jahres voll auf Plan", erklärte Vorstandschef Stefan Groß-Selbeck zur Vorlage der Quartalszahlen. Groß-Selbeck scheidet zum Jahresende bei Xing aus und macht Platz für Thomas Vollmoeller, der bislang Vorstandsvorsitzender der Schweizer Handels- und Logistik-Holding Valora ist. Wettbewerber von Xing sind das weltgrößte Karrierenetzwerk Linkedin, aber auch Facebook, das inhaltlich sehr viel breiter aufgestellt ist als die Business-Netzwerke. (dpa/tc)