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Lars Hinrichs im Interview

"Xing profitiert von der Krise"

17.10.2008
Von Jürgen Liebherr

CW: Die Premium-Mitgliedschaft bei Xing kostet monatlich 5,95 Euro. Die US-Konkurrenz verlangt von Mitgliedern ein Vielfaches dieser Summe und wird dies künftig wohl auch in Deutschland tun. Viele Web-Nutzer fragen sich, wofür sie eigentlich solche Summen zahlen sollen, wenn sie als Gegenleistung im Prinzip nur ein professionelles Business-Adressbuch bekommen.

Hinrichs: Als erstes: die Adressbuchfunktion ist bei uns sogar kostenfrei. Darüber hinaus erhalten Sie bei Xing für überschaubares Geld wertvolle Kontakte, auch außerhalb ihres Netzwerks. Sie bekommen erweiterte Suchfunktionen, "Frei-Klicks" bei Marketplace-Anzeigen und vieles mehr.

CW: Planen Sie neue Premium-Features?

Hinrichs: Dieses Jahr wird es noch ein oder zwei spannende Neuerungen geben. So arbeiten wir an einem verbesserten Messaging-Tool.

CW: Neben der Subskription mit zahlenden Kunden werden bei Xing anscheinend auch andere Geschäftsfelder wie Advertising immer wichtiger.

Hinrichs: Das stimmt. Advertising ist aber nur ein kleiner Baustein eines wachstumsstarken B2B-Geschäfts. Bereits heute verdienen wir deutlich mehr Geld mit dem Stellenmarkt für Mitglieder. Nur wenige Monate nach dem Start haben wir einen Quartalsumsatz von etwa einer Million Euro erreicht. Und das ohne gezielte Vertriebsaktivitäten - was die Viralität dieses Services unterstreicht. Auf diesem Erfolg werden wir aufbauen und in Kürze weitere B2B-Services und Geschäftsmodelle etablieren.

CW: Noch mal zurück zu Ihrem Konkurrenten LinkedIn: Glauben Sie, dass auf dem deutschen Markt langfristig zwei Plattformen nebeneinander bestehen können?