Um Intel und HP Mitarbeit an Mono zu ermöglichen

Ximian verzichtet auf GPL-Lizenz

01.02.2002
MÜNCHEN (CW) - Ximian Inc. hat sich für einen Teil seines "Mono"-Projekts, einer Linux- und Unix-Alternative zu Microsofts .NET, von der Open-Source-Lizenz General Public License (GPL) verabschiedet. Das Unternehmen will sich so die Mitarbeit großer IT-Konzerne sichern.

Die Class-Libraries erscheinen künftig unter der X11-Lizenz. Auch dies ist eine Open-Source-Lizenz, die aber im Gegensatz zur GPL von den Nutzern nicht verlangt, den von ihnen weiterentwickelten Sourcecode offen zu legen.

Nach Angaben von Ximian-Mitbegründer und Gnome-Projektleiter Miguel de Icaza war die Änderung notwendig, um Labors von HP und Intel zur Mitarbeit an dem Projekt zu bewegen. Diese verlangen, ihre Beiträge in proprietären Produkten weiterverwenden zu dürfen. Ximian braucht Unterstützung, denn das Unternehmen arbeitet zurzeit an 900 Klassen. Dabei handelt es sich um fundamentale Programmmodule, von denen insgesamt rund 3500 entstehen und in Class-Libraries zusammengefasst werden sollen.

Nach den bisherigen Zeitplänen sollen die Arbeiten an den Libraries im Mai dieses Jahres abgeschlossen werden. Im März 2003 möchte Ximian Version 1.0 der .NET-Alternative Mono vorstellen. Der GPL-Erfinder Richard Stallmann lehnt die Lizenzänderung laut Icaza ab. (ls)