XDEV: Java-Entwicklung ohne Programmierkenntnisse

23.04.2008
Von Gerald Kammerer
Für das Rapid Application Development (RAD) von Java-Anwendungen hat sich die Software "XDEV" einen Namen gemacht. Die COMPUTERWOCHE hat sich Version 2.4 genauer angesehen.

Der kalifornische Java-Spezialist XDEV Software Corp. hat seine gleichnamige visuelle Java-RAD-Entwicklungsumgebung überarbeitet. Das Werkzeug eignet sich für das schnelle und einfache Erstellen von Datenbankanwendungen und gleicht in der Arbeitsweise bekannten 4GL-Lösungen wie Oracle Forms und Powerbuilder oder den Tool-Umgebungen von Delphi und Visual Basic. Die mit XDEV erzeugten Java-Anwendungen sind datenbankunabhängig, lassen sich auf allen wichtigen Betriebssystemen ausführen, über einen Web-Server aufrufen oder als Web-Anwendung im Browser starten. Interessant ist XDEV vor allem für IT-Abteilungen, die bisher noch über kein oder nur wenig Java-Know-how verfügen.

Die neue Version 2.4 enthält erhebliche Verbesserungen gegenüber Version 2.3, so dass man durchaus von einem größeren Release-Wechsel sprechen kann. Neben zahlreichen Bugfixes hat sich vor allem in Sachen Stabilität und Usability einiges getan: Das Werkzeug wirkt jetzt ausgereift. Für die Entwicklung grafischer Oberflächen hat der Hersteller eine ganze Reihe neuer GUI-Komponenten zur Visualisierung dynamischer Daten sowie mehrere Layout-Manager für die Realisierung skalierbarer Fenster und Dialoge eingeführt.

Alles in einem DataGrid

Besonders effektiv ist eine neue DataGrid-Komponente, mit der sich Datenbanken abfragen, Datensätze filtern, limitieren und in Form einer Tabelle auf dem Bildschirm ausgeben lassen. Die Daten lassen sich auch in verschiedenen Tabellen über ein und dasselbe Grid editieren. Das Komfortable daran ist, dass der Entwickler für die Implementierung der kompletten Funktionalität (Datenbankabfragen über mehrere Tabellen, Filtern der Daten und dynamisches Nachladen der Datensätze) nicht eine einzige Zeile Code schreiben muss. Das DataGrid ist im GUI-Builder lediglich mit einer führenden Datenbanktabelle zu verknüpfen. Zudem müssen einmalig die Relationen zwischen den Tabellen in einem ER-Diagramm hinterlegt werden. Dafür steht ein spezieller Editor zur Verfügung. Im neuen Release lassen sich dort nun auch Relationen aus der Datenbank auslesen. Allerdings wird das Hinterlegen von Relationen nicht von allen Datenbanken unterstützt.

Zur Laufzeit nimmt das DataGrid auf Basis der hinterlegten Relationen automatisch alle notwendigen Abfragen auf den entsprechenden Tabellen vor und gibt die intern via Joins zusammengeführten Daten auf dem Bildschirm aus. Die Datenmenge ist dabei grundsätzlich limitiert, da die Software immer nur die Anzahl an Datensätzen lädt, die sich gleichzeitig im DataGrid anzeigen lässt. Alle weiteren Informationen werden erst beim Scrollen "on Demand" nachgeladen. Mit Hilfe einer zuschaltbaren Suchleiste im Tabellenkopf lassen sich zur Laufzeit Suchbegriffe für alle Datenfelder eingeben, wobei Abfrage und Ausgabe der Treffer-Datensätze bereits während der Eingabe automatisch von der Komponente ausgeführt und bei jeder weiteren Eingabe zunehmend optimiert werden.