Spezifikation wird allen Entwicklern angeboten

X/Open begibt sich auf den Pfad der Interoperabilität

26.10.1990

SAN JOSE (IDG) Die X/Open hat sich auf neues Terrain begeben. Erstmalig seit ihrer Gründung hat die Herstellerorganisation Spezifikationen für Networking herausgegeben.

Das Besondere an den in San Jose vorgestellten Networking-Richtlinien ist, daß die X/Open nicht mehr nur Empfehlungen zur Portabilität von Applikationen zwischen verschiedenen Rechnern präsentierte, sondern erstmals Standardspezifikationen zur Interoperabilität unterschiedlicher Systeme.

Das erste Protokoll für X/Open Internetworking spezifiziert den Einsatz von Sun Microsystems Network File System, um vom PC aus den Datenzugriff auf Unix-Rechner in einem Netz zu regeln. Die zweite Spezifikation wurde komplett von der X/Open für das Distributed Transaction Processing entwickelt. Sie definiert Applikationen, die Entwickler zur Kontrolle des Datenbank-Management-Systems in einer Transaktion-Umgebung benötigen. Das Protokoll beschreibt ein Application Programm Interface zwischen einer Transaction-Processing-Anwendung und einer darunter liegenden SQL-Datenbank.

Die dritte Empfehlung ist für den Byte Stream File Transfer ausgelegt. Damit können User einer FTAM-Applikation die Befehlsstruktur des File Transfer Protocol in TCP/IP-Netzen verwenden. "Wir haben uns anstelle einer Neuentwicklung für die gewohnte FTP-Syntax entschieden", erklärt Mike Lambert, Chef-Techniker der X/Open, "weil es die Migration zu OSI erleichtert."

Das vierte und letzte der angekündigten Protokolle ist eine Studie, die Anwendern Tips zu existierenden OSI-Profilen wie zum Beispiel Gosip gibt. Laut Lambert werde die X/Open die Spezifikationen- schnellstmöglich veröffentlichen und auch Entwicklern anbieten, die dem Gremium nicht angehören. Der Bezugspreis werde bei rund 40 Dollar liegen.