Kommunikation mit Geschäftspartnern soll vereinheitlicht werden:

X.12-Standard erobert die US-Behörden

19.06.1987

WASHINGTON D.C. (CWN) - Die Kommunikationsnorm X.12 wird das National Bureau of Standards (NBS) als einheitlichen DFÜ-Standard in den USA vorschlagen. Das kündigte der Vorsitzende des X.12-Projektteams beim Normungsgremium American National Standards Institute (ANSI), Ray Ibsher, an.

In einigen Bundesbehörden ist die Übertragungsnorm bereits auf dem Vormarsch. So wird die General Services Administration (GSA) eigenen Angaben zufolge demnächst einen Drittanbieter mit der Abwicklung ihrer externen Kommunikation nach ANSI X. 12 betrauen. Diese Norm regelt sowohl das Übertragungsformat als auch die Dateninhalte speziell für die elektronische Übermittlung von Handelsdaten. Mit Hilfe des Standards soll sich die Dauer eines Geschäftsvorgangs um mehr als drei Viertel verkürzen lassen. Die GSA, zuständig für die regierungsinternen Beschaffungen, will auf diese Weise ihren Datenaustausch mit den Zulieferbetrieben beschleunigen. Einem GSA-Sprecher zufolge wird die Behörde die Kommunikation in eigener Regie betreiben, sobald das vom wirtschaftlichen Standpunkt aus notwendig sein sollte.

Ähnliche Absichten zeichnen sich auch in anderen US-Behörden ab. Laut Ibsher wird das Verteidigungsministerium in Kürze offiziell seine Migration auf X. 12 ankündigen. Die Anstöße in diese Richtung kommen sowohl aus dem Department of Defense selber als auch von seiten der Industriepartner - vor allem der Rüstungsbetriebe, der Luft- und Raumfahrt- sowie der Automobilhersteller.

Die Autobranche ist in diesem Zusammenhang interessant, weil sie zum Teil konstant auf ihren individuellen Standards beharrt hatte. Jim Oravec, Co-Direktor der Handelsorganisation Automotive Industry Action Group, meinte dazu: "Wenn das Verteidigungsministerium X. 12 verlangt, wird die Automobilindustrie schon auf dem Sprung stehen."