85 Prozent Leistung bleiben pro Prozessor frei

Wyse implementiert Multi-CPU-Variante von System V.4

31.01.1992

GRASBRUNN (CW) - Wyse hat als einer der ersten Hersteller die Multiprozessorvariante von Unix System V Release 4, SVR4 MP, implementiert.

Eine multiprozessorfähige Version von Unix System V.4 war eine der zentralen Ankündigungen im UI-Atlas, dem Rahmenwerk der Unix International für die Fortschreibung des Standardbetriebssystems. Getragen wurden die Entwicklungsarbeiten von einem Konsortium, dem neben der AT&T-Tochter Unix System Laboratories (USL) und Wyse auch Intel, NCR, Unisys und Oki Electric angehörten. Im Oktober vergangenen Jahres konnte die USL das Basisprodukt vorlegen.

Die Wyse-Implementierung von SVR4 MP erfolgte auf den symmetrischen Multiprozessorrechnern der Serie 9000i für bis zu 16 Prozessoren. Nach Herstellerangaben eignet sie sich wegen ihrer Kompatibilität zu ABI (Application Binary Interface) auch für MP-Rechner anderer Architekturen und unterstützt ein breites Angebot von SVR4-Applikations- und Treiber-Software - unabhängig davon, ob diese für Release 3.2 oder 4.0 entwickelt wurden.

Das System ist skalierbar, was bedeutet, daß von einem bis zu 16 Prozessoren ein linearer Leistungszuwachs erzielt wird. Nach Testergebnissen der USL werden 85 Prozent der Leistung jedes zusätzlichen Prozessors effektiv frei. Das entspricht den Anforderungen der USL.

Außerdem hat Wyse die MP-Basisversion der USL um eigene Software-Bausteine erweitert. Eine geschicktere Lastverteilung soll gleichmäßige Auslastung der Prozessoren gewährleisten. Das "Virtual Memory Management" und Dateizugriffe wurden verbessert. Mit dynamischem Disk Buffer-Caching werde eine höhere Festplatten-Performance erreicht.