6Wunderkinder-Aufgabenplaner

Wunderlist 2 mit ruckeligem Start

19.12.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Das Berliner Startup 6Wunderkinder hat gestern und damit wie versprochen vor Weihnachten die neue Version 2 seiner Aufgabenverwaltung "Wunderlist" veröffentlicht.

Die wichtigsten Neuerungen in Wunderlist 2 sind native Apps für Windows, Mac, iPhone und Android (die waren früher Cross-Platform mit Titanium) sowie Web, ein verbesserter Cloud-Sync über alle Plattformen hinweg sowie Erinnerungen, wiederkehrende und Unteraufgaben. Listen lassen sich mit Kontakten aus dem jeweiligen Geräte-Adressbuch oder Facebook-"Freunden" teilen.

So weit zur Theorie. Doch in der Praxis funktioniert das Ganze noch nicht - eine Anmeldung über die Desktop-Apps und via Web scheitert an Fehlermeldungen wie "Ein unerwarteter Fehler ist aufgetreten" oder "Uuups, scheinbar konnten wir den Server nicht erreichen". Außerdem ist offenbar die Datenübernahme aus der Vorversion serverseitig noch nicht erledigt, was dann die wenigen Nutzer feststellen müssen, die bereits mit ihren Desktop-Apps und Browsern zu den Servern der 6Wunderkinder durchkamen.

Angesichts der Popularität von Wunderlist ist es nicht unbedingt verwunderlich, dass das Backend zum Start der neuen Version in die Knie geht. Auf der anderen Seite haben die Berliner reichlich Erfahrung mit mangelnder Skalierbarkeit gesammelt (Stichwort Wunderkit), sodass man eine bessere Vorbereitung auf den Ansturm erwartet hätte. Bleibt zu hoffen, dass die 6Wunderkinder ihre Systeme bald stabilisieren können. Ansonsten droht Wunderlist 2 ein DOA.

Sowieso stellt sich die Frage nach dem Geschäftsmodell für Wunderlist. Apps und Service sind für den Nutzer kostenlos, ein Freemium-Konzept ist bisher auch nicht angekündigt. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.