WS-I will Web-Services-Messaging verbessern

28.03.2006
Die WS-I (Web Services Interoperability Organization) stimmt in dieser Woche über einen technischen Vorschlag für ein "Reliable Asynchronous Messaging Profile" (RAMP) ab.

Die WS-I empfiehlt in ihren Profilen, wie Anwenderfirmen und Softwareentwickler am besten mit existierenden Standards für Web-Services umgehen. Den RAMP-Entwurf hat die IBM zusammen mit Ford und General Motors entwickelt, wie Bob Sutor, Big Blues Vice President of Standards and Open Source, gegenüber dem Branchendienst "Cnet" erklärte.

Sutor zufolge könnten sich Firmen künftig auf ihre branchenspezifischen Belange wie standardisierte Formate für Geschäftsdokumente konzentrieren, statt sich mit Kommunikationsprotokollen herumzuschlagen. "Ich war verwundert, dass Firmen so viel Zeit damit verbringen, über Messaging-Protokolle zu sprechen", erklärte Sutor.

Auf Standards basierende Software für Reliable Messaging habe "einen Punkt erreicht, an dem Kunden sie nutzen sollten". Ein Profil der WS-I werde dazu beitragen, die Nutzung Web-Services-basierender Software generell zu steigern.

Reliable-Messaging-Software kann zum Beispiel sicherstellen, dass eine Bestellung, die vom System einer Firma abgeschickt wurde, auch von der Auftragsverwaltung des Empfängers "gelesen" werden kann. RAMP deckt dabei auch Transaktionen mit mehreren Schritten ab, die unter Umständen erst nach mehreren Tagen abgeschlossen sind. Heute sind die meisten Messaging-Systeme proprietär und verstehen sich nicht ohne weiteres mit anderen.

Die Mitglieder der WS-I - Hersteller und Anwender - stimmen in dieser Woche über RAMP ab. Geht der Vorschlag durch, erstellt eine Working Group auf Basis des Entwurfs ein Profil, erklärte Tom Glover, Vorsitzender der WS-I und im Hauptberuf Manager bei der IBM. Es gelte allerdings noch, einige Hürden aus dem Weg zu räumen. Zum Beispiel gibt es zwei überlappende Spezifikationen für Reliable Messaging, die konkurrierende Hersteller gegeneinander ausspielen.

Glover ist trotzdem "hoffnungsvoll", dass ein WS-I-Profil zum Thema zustande kommt. Analyst Ron Schmelzer von ZapThink ist da weniger optimistisch. Er hält eine Übereinkunft aber ebenfalls für unverzichtbar und fordert daher, die WS-I solle bei dem heiklen Thema möglichst offen zu Werke gehen. "Ich glaube, den Nutzern geht es weniger um das Profil selbst als um den Prozess, wie es zustande kommt", so Schmelzer. "Als Kunde kann ich meine Entscheidung danach treffen, was sie tun und ich sehe die Richtung, die sie einschlagen."

Andere Themen auf der Tagesordnung der WSI dürften laut Glover die Anpassung der Profile an die neueste Version des SOAP-Standards (Simple Object Access Protocol) und die Zusammenführung verschiedener Insellösungen für Federated Identity sein. (tc)