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Worldcom-Pleite drückt EDS-Gewinn

25.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aufgrund der Worldcom-Pleite wurde der Nettogewinn des texanischen IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS) im zweiten Quartal 2002 durch Abschreibungen und Rückstellungen in Höhe von 101 Millionen Dollar belastet. Nach Abzug erzielte der Servicekonzern noch einen Nettoprofit von 316 Millionen Dollar oder 64 Cent je Aktie, die Analysten hatten laut First Call/Thomson im Schnitt mit einem Überschuss von 76 Cent pro Anteil gerechnet. Dennoch gelang es EDS, den im Vorjahresquartal ausgewiesenen Gewinn von 300 Millionen Dollar oder 62 Cent je Anteilschein um 5,3 Prozent zu übertreffen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 7,5 Prozent auf 5,48 Milliarden Dollar. Rückläufig war dagegen die Höhe der neu geschlossenen Aufträge. Die Gesamtsumme fiel um rund 800.000 auf 6,2 Milliarden Dollar.

EDS hatte im Oktober 1999 mit Worldcom einen 6,4 Milliarden Dollar schweren IT-Outsourcing-Vertrag mit elfjähriger Laufzeit abgeschlossen. Über den gleichen Zeitraum hinweg sollte der US-Carrier zu einem Preis von sechs Milliarden Dollar die Telefonnetze des IT-Dienstleisters und einiger EDS-Kunden managen. Nach dem Insolvenzantrag des TK-Konzerns ist noch nicht klar ob und wie lange diese Kooperationsverträge noch wirksam sind. Um sich gegen einen Netzausfall zu schützen und Zahlungsschwierigkeiten von Worldcom vorzubeugen, will EDS im laufenden dritten Quartal erneut Rückstellungen in ähnlicher Höhe vornehmen. Diese werden den prognostizierten Gewinn um acht bis neun Cent pro Aktie senken. Laut EDS-Vorstand soll die Insolvenz von Worldcom ansonsten nur geringe Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeiten haben. Außerdem sei noch unklar, ob die Rückstellungen überhaupt nötig werden. (mb)