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Worldcom darf Milliardenkredit aufnehmen

16.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das zuständige US-Konkursgericht hat dem insolventen Carrier Worldcom erlaubt, einen Übergangskredit von bis zu 1,1 Milliarden Dollar aufzunehmen. Die DIP-Finanzierung (Debtor-in-Possession) soll es dem TK-Konzern ermöglichen, während der Restrukturierung den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Noch im Juli hatte das Unternehmen aus Clinton, Missouri, kalkuliert, dass dazu ein Darlehen von bis zu zwei Milliarden Dollar notwendig sei. Aufgrund der unerwartet guten Cash-Position reduzierte Worldcom in den Folgemonaten jedoch den Kreditbedarf.

Außerdem genehmigte das Konkursgericht den Antrag der Gläubiger, dass eigene Buchprüfer die Bilanzen des skandalgebeutelten Konzerns erneut untersuchen. Die Halter von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 41 Milliarden Dollar befürchten, dass der volle Umfang der Falschbuchungen noch nicht aufgedeckt worden ist. Diese Unsicherheit drückt den Preis für die Vermögenswerte von Wordcom bei einem möglichen Verkauf.

Der TK-Konzern hatte Ende Juli Gläubigerschutz beantragt, nachdem Falschbuchungen in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar entdeckt worden waren. Im August kamen dann nochmals mehr als drei Milliarden Dollar hinzu. (mb)