Kommentar

Workstation-Markt - quo vadis?

08.08.1997

Der Markt für Workstations kommt in Bewegung. Die Aktivitäten von Compaq und seit neuestem Dell zeigen, daß die Anbieter herkömmlicher Workstations keine ruhige Minute mehr haben werden. Nach den jüngsten Zahlen der Marktforscher rückt Compaq mit seinen Wintel-Workstations Sun, HP, IBM und DEC auf den Pelz.

Die Anbieter herkömmlicher Workstations auf RISC-Basis unter Unix zucken unaufgeregt mit den Schultern: Sie spielen, glauben sie, in einer anderen Liga. Das Beispiel Intergraph mit seinem "TDZ-610"-3D-Topmodell mit vier Pentium-Prozessoren und "V25"-Grafikbeschleuniger zeigt aber, daß Wintel-Workstations auch für die eingefleischte Workstation-Szene sehr wohl interessant sein könnten. Intergraph zielt auf die Märkte für 2D- und 3D-Animation, Mechanical Design und AEC, Bereiche also, die bislang den herkömmlichen Workstations vorbehalten waren.

Und Intel? Der Prozessorriese verleibt sich gerade den Grafikspezialisten Chips & Technologies ein und investiert in 3DLabs und 3DFX Interactive - beides 3D-Spezialisten. Mit Lockheed Martin, auch ein 3D-Experte, entwickelt Intel den "I740"-Grafikchip. Die Zukunft des Workstation-Marktes scheint also ganz klar vorgezeichnet: Wintel-basierte Systeme ê la Intergraph, Compaq und Dell werden den Markt umkrempeln.