Das Angebot an SSD-Produkten (Solid State Disk) wächst setig. Die Anbieter der Flash-Speicher versprechen dabei regelmäßig eine deutlich höhere Performance im Vergleich zu den etablierten magnetischen Festplatten. In den Verkaufsprospekten und auf den Verpackungen finden Kunden zwar regelmäßig Angaben zu den erreichbaren Datentransferraten. Doch hinsichtlich der verbauten Technik hüllen sich viele Hersteller in Schweigen.
Doch genau von der eingesetzten Technik hängt die tatsächliche Leistungsfähigkeit der SSD-Komponenten ab. Eine theoretische Datentransferrate von 250 MB/s kann in der Praxis bei Lesevorgängen schnell verpuffen, wenn die zugehörige interne Technologie nicht optimal darauf ausgelegt ist. So können etwa herkömmliche 2,5-Zoll Harddisks im praktischen Einsatz fast ebenso schnell arbeiten wie eine SSD, deren angegebene theorische Performance eigentlich viel höher ist.
Maßgeblich für die tatsächliche Geschwindigkeit von Solid State Disks ist die verwendete Einheit aus Controller und Cache. Die auf dem Papier scheinbar so preisgünstigen SSDs nutzen hier zum großen Teil Controller ohne angeschlossenen Cache-Speicher. Letzterer aber ist ebenso wie bei herkömmlichen Hard Disks mitentscheidend für die Gesamt-Performance. Die auf den Verpackungen angegebenen Datentransferwerte von 250 MB/s beziehen sich meist auf den theoretisch höchsten sequenziellen Leistungswert, für den ein Cache gar nicht erforderlich ist.
Im Folgenden erläutern wir, welche Kriterien Sie bei der Entscheidung für ein SSD-Produkt generell prüfen sollten.
- MLC-NAND
Sehr beliebt bei SSDs mit dem Flash-Typ Multi Level Cell sind Samsungs K9HCG08U1M-PCB0 mit 8 GByte Speicherkapazität. - MLC-NAND
Beliebt bei SSDs mit dem Flash-Typ Multi Level Cell sind Micron/Intels 34-nm-MLC-NANDs. - SLC-NAND
Neben Samsung produziert auch Intel Speicher-IC mit SLC-NAND-Technologie. - Hände weg
Flash-Laufwerke mit JMicron JMF602 Controller (links im Bild) fehlt ein Cache. Im Praxisbetrieb bricht die Performance dieser SSDs stark ein. - Zugreifen
SSDs mit Indilinx Barefoot IDX Controller (rechts unten) und Cache (rechts oben) überzeugen mit einer durchgehend hohen Performance. - Top-Performance
Der SandForce SF-2200 (Nachfolger der SF-1200-Serie) ermöglicht Transferraten von über 500 MByte/s. Neben den hohen sequenziellen Transferraten überzeugt der Controller durch seine hohe Performance bei Alltagsanwendungen und den IOPS. - Empfehlenswert
Der SandForce-Controller SF-1500 besitzt einen internen "einige MByte" großen Puffer. Auf einen externen Cache-Baustein wird verzichtet. - Kanalbegrenzung
Intel verbaut in der X25-V den Intel-Controller PC29AS21BA0, der auch in seiner X25-M G2 verwendet wird. Allerdings sind in der X25-V nur fünf der zehn parallelen NAND-Channels des Intel-Controllers aktiv - damit werden die fünf MLC-NANDs angesteuert. - Ebenfalls empfehlenswert
Der SSD-Controller Marvell 88SS9174, der über acht Kanäle die MLC-NANDs ansteuern kann, greift zum Puffern von Daten auf einen externen Cache zurück (im Bild rechts oben). Der Controller erlaubt Transferraten von 500 MByte/s.