Nachwuchs-Suche auf erlaubten Wegen:

Woher nehmen und nicht stehlen?

12.06.1981

Für ein Softwarehaus sind gut ausgebildete Mitarbeiter so wichtig wie für den Fortbestand des Unternehmens notwendig. Da die derzeitige Lage auf dem DV-Arbeitsmarkt äußerst schwierig ist und qualifizierte Fachleute fast gar nicht zu bekommen sind, ist die GDO-Dr. Heiß in den letzten Jahren dazu übergegangen, neben der Insertion in Fachzeitschriften sowie regionalen und überregionalen Tageszeitungen sich ein eigenes Feld potentieller Mitarbeiter zu erschließen und Nachwuchskräfte selbst heranzubilden.

Dabei haben sich in erster Linie drei Personenkreise herausgebildet, aus denen sich immer wieder neue Leute finden, die auch im Hinblick auf die in sie vorgenommenen Investitionen gute Zukunftsaussichten versprechen.

Als naheliegende Lösung bot sich an, im eigenen Betrieb junge Leute in der Datenverarbeitung auf ein anerkanntes Berufsziel hin auszubilden. Im Falle der GDO-Dr. Heiß war das des Berufsbild des Datenverarbeitungskaufmannes. Seit einem Jahr sind im Unternehmen drei Auszubildende aufgenommen worden, die auf diesen Beruf vorbereitet werden. Das bringt den Vorteil, daß die Auszubildenden von Anfang an in der Firma tätig sind, für die sie später eingesetzt werden sollen und somit hier den größtmöglichen Überblick gewinnen können. Für das Unternehmen hat dies den Vorteil, junge Leute von Grund auf nach seinen Vorstellungen aufbauen zu können.

Als zweite Möglichkeit kam in Frage, Leute, die an einem anerkannten Ausbildungsinstitut einen Lehrgang als Programmierer absolviert hatten, zu übernehmen. Diese Absolventen verfügen schon über Grundkenntnisse in der Datenverarbeitung, haben eine Programmiersprache erlernt und auch schon mit einer DV-Anlage gearbeitet. Sie bieten somit einen guten Ansatzpunkt für die aufbauende Weiterbildung und Heranführung an die Praxis.

Als dritte Quelle ergab sich das weite Feld der Leute, die im Verlaufe ihres bisherigen Berufs- oder Studienweges erste Erfahrungen in der Arbeit mit der DV gemacht haben und auf diesem Gebiet Interesse zeigen und weitermachen möchten. Die schon vorhandenen Grundkenntnisse in der DV, entweder auf kommerziellem oder technischem Sektor, bieten gute Grundlagen für eine weiterführende und vertiefende Ausbildung, da man bei ihnen vor allem Interesse und Motivation voraussetzen kann.

Diese genannten Personenkreise, die entweder. noch gar keine oder aber nur kurze Erfahrung mit der DV haben, auf einen zukünftigen qualifizierten DV-Beruf vorzubereiten, hat sich die GDO-Dr. Heiß als Ziel gesetzt.

Wie sieht nun das Ausbildungsprogramm für diese Gruppen aus? Neben der Vermittlung von Grundwissen werden durch intensive Lektüre und entsprechende Handbücher die Leute zum Selbststudium angehalten. Begleitend dazu wird durch Kurse und Workshops der Wissensstand ständig überprüft, auf dem Gelernten aufgebaut und Neues dazu vermittelt. So wird das Basiswissen Schritt für Schritt erweitert, des dann später durch erste praxisbezogene Arbeiten vertieft wird. Dazu kommt noch die Ausbildung in externen, von Herstellern oder vom BDU veranstalteten Kursen. Unter der Aufsicht qualifizierter Mitarbeiter findet dann der erste Einsatz in der Praxis statt und der Neuling wächst so langsam in sein Aufgabengebiet hinein.

Mobilität notwendig

Bei all dem ist die Auswahl der Leute von großer Wichtigkeit, denn hierbei sind vor allem die Voraussetzungen im Auge zu behalten, die der Neuling erfüllen sollte, wenn er in einem Softwarehaus arbeiten will, das ja in ganz besonderem Maße von der nicht nur fachspezifischen Qualifikation seiner Mitarbeiter abhängig ist.

Darum achtet die GDO-Dr. Heiß schon bei der Einstellung darauf, daß die Leute gewisse Voraussetzungen mitbringen, die sie für dieses spezielle Arbeitsfeld qualifizieren. Der ständige Einsatz außerhalb der Firma in allen Teilen der Bundesrepublik setzt von vorneherein ein hohes Maß an Mobilität voraus Die Arbeit im Hause des Kunden erfordert vom Mitarbeiter die Fähigkeit sich in den Organisationsablauf einer fremden Firma hineindenken und einfügen zu können.

Kooperationsbereitschaft, Wille zur Teamarbeit und immer wieder die Bereitschaft, auf Wünsche und Änderungsvorstellungen des Kunden einzugehen sind unerläßliche Voraussetzungen. Dabei ist eine große Flexibilität und Verhandlungsgeschick von Vorteil.

Kalkulierte Fehlerquote

Aus diesem Grunde werden die zukünftigen Mitarbeiter, für die man die immerhin nicht unbedeutende Investition der Ausbildung auf sich nimmt von vornherein auf diese Kriterien hin überprüft, was bei der Einstellung ein gewisses Maß an "Fingerspitzengefühl" erfordert. Daß dabei auch eine Fehlschlagsquote einkalkuliert werden muß, steht außer Zweifel.

Die GDO-Dr. Heiß hat mit dieser Methode des selbständigen Heranziehens von Nachwuchskräften aus den oben genannten Gruppen bisher gute Erfahrungen gemacht. Einige der so Aus- und Weitergebildeten haben inzwischen qualifiziertere Tätigkeiten oder Funktionen übernehmen können.

Informationen: Gesellschaft für Datenverarbeitung und Organisation mbH. Goethestr. 3, 6901 Dossenheim/Heidelberg, Tel.: 0 62 21/8 50 31.

Personal-Pirsch

"Ausbildung auf "Deibel komm raus" auf jedem such nur irgendwie geeignet erscheinenden Fundament", so könnte die derzeit gängige Devise lauten für die Aufspürer und Heranzüchter von frischem DV-Personal. Drei Personenkreise bieten sich da nach den Erfahrungen des Dienstleistungsunternehmens GDO-Dr. Heiß in Dossenheim als Anpirsch-Gruppen an: Junge Leute im eigenen Betrieb, Leute, die noch die Schulbank drücken und solche, die schon mal an der EDV geschnuppert haben. Mit welcher Strategie die GDO-Dr. Heiß vorgeht, sei nebenstehend berichtet. bi