Wunsch und Wirklichkeit

Wo sind die mobilen Nutzer?

13.05.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Nutzung nimmt zu, Nutzerzahlen stagnieren

Foto: Accenture

Interessante, wenn auch teilweise etwas desillusionierende Einblicke über die deutsche Mobilfunknutzung liefert die Accenture-Studie "Mobile Web Watch 2010", in deren Rahmen Anfang des Jahres 3006 Internet-Nutzer ab 14 Jahren befragt wurden. Dabei ergab sich, dass sich das mobile Internet gemessen an der Zahl der Nutzer noch nicht im Aufwind befindet. Hochgerechnet dürften 7,7 Millionen Personen ab 14 Jahren mit ihrem Handy ins Internet gehen, in absoluten Zahlen so viele wie im Vorjahr. Weil die Grundgesamtheit der deutschen Internet-Nutzer etwas wuchs, ging der Anteil mobiler Surfer sogar leicht von 18 auf 17 Prozent zurück.

Allerdings sind die mobilen Web-Nutzer immer häufiger online: 43 Prozent gehen mindestens täglich mit dem Handy ins Internet (zehn Prozent mehr als im Vorjahr). Auch die Akzeptanz von Social Networks und Video-Streams beziehungsweise -Downloads stieg im Vergleich zu 2009 deutlich - von zwölf auf 23 respektive 22 Prozent. Außerdem laden inzwischen 41 Prozent der mobilen Surfer auch Apps auf ihr Device.

Selbst Internet-fähige Smartphones werden häufig wie normale Handys genutzt.
Selbst Internet-fähige Smartphones werden häufig wie normale Handys genutzt.
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Geht es nach der Verbreitung geeigneter Endgeräte, ist die breite Nutzung von Apps und Mobile Web hierzulande ohnehin nur noch eine Frage der Zeit: So besitzen bereits 69 Prozent der Umfrageteilnehmer ein Internet-fähiges Handy, bei sechs Prozent davon handelt es sich um ein Apple iPhone, 19 Prozent machen andere Smartphones mit Touchscreen (16 Prozent) oder ohne (drei Prozent) aus. zwölf Prozent sind so genannte Business-Handys, dazu zählt Accenture klassische Blackberries und für die E-Mail-Nutzung angepasste Mobiltelefone (etwa Nokia E-Series). Dass sie diese Geräte nicht zum mobilen Web-Surfen verwenden, begründen die Verweigerer primär mit den verbundenen Kosten - hier sind laut Accenture vor allem die Mobilfunkanbieter gefordert, mit Schnupper- und Einstiegsangeboten und einer einfachen, transparenten Preisstruktur die Hemmschwellen zu senken.