ERP in der Feinkostproduktion

Wo die Frische zählt

02.06.2004
Von Doris Jessen
Mehr Umsatz mit der gleichen Mannschaft - erreichte die Kugler Feinkost GmbH.

SCHON LANGE vor der EU-Verordnung 178/2002, in der die eindeutige Rückverfolgbarkeit der Einsatzstoffe in allen Beschaffungs-, Lager-, Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen geregelt wird, erkannten Oliver und Gerhard Kugler, die beiden Geschäftsführer der Kugler Feinkost GmbH in Grasbrunn (120 Mitarbeiter), die Vorteile dieser Transparenz: signifikante Effizienzgewinne durch eine unternehmensübergreifende Planung und Lagerführung.

Das bestehende Warenwirtschaftssystem konnte die neuen Aufgaben nicht mehr bewältigen. Daher setzte man bei Kugler auf eine neue ERP-Lösung, die vier Anforderungen erfüllen musste: Rationalisierung, Personenunabhängigkeit, Sicherheit bei gleichzeitigem Erhalt der Flexibilität.

Entscheidend für die Zusammenarbeit von Kugler Feinkost mit CSB-System war: „Wir wollten mit Beratern sprechen, die unsere Anforderungen kennen und denen man nicht erst erklären muss, wie die Prozesse in einem Frischelogistikunternehmen ablaufen. Die Branchenlösung passte exakt auf unseren Anforderungskatalog. Daher waren keine aufwändigen Anpassungen erforderlich. Zudem konnten wir durch die kurze Implementierungsphase und einfache Administration die - im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten - etwas höheren Anschaffungskosten leicht kompensieren“, betont Gerhard Kugler.

In der nun über achtjährigen Praxis haben sich Kuglers Erwartungen durchaus erfüllt: „Wir wiegen zum Beispiel am Wareneingang, ob die bestellten 500 Kilo Wurst tatsächlich geliefert wurden - wenn es nur 480 sind, wird auch nur diese Menge bezahlt. Diese Gewichtsdaten werden direkt an die Rechnungsstellung weitergeleitet, ohne dass jemand manuell eingreifen muss“, so Kugler. Das System ermöglicht zudem ein enorm schnelles und tagesgenaues Controlling auf Knopfdruck. Dadurch kann der Feinkostlieferant bereits beim Auftragseingang den Deckungsbeitrag errechnen.

Das Resultat lässt sich in Zahlen messen: Der Umsatz pro Mitarbeiter stieg seit Einführung des ERP-Systems um 25 Prozent - und auch der Ertrag konnte gesteigert werden.