Wo bleibt das papierlose Büro?

23.02.2006
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Obwohl es Spezialmessen wie die DMS Expo gibt, ist auch die diesjährige CeBIT ein guter Ort, um sich über Produkte und Trends im ECM-Markt zu informieren. So sind alle wichtigen ECM-Anbieter und viele Spezialisten vertreten (siehe Liste). Ein Anlaufpunkt sollte Halle 1 sein, in der die Messe mit der DMS Area erstmals thematisch und räumlich einen eigenen Bereich für DMS geschaffen hat.

Im Markt zeigen sich starke Segmente. Nur die wenigsten Anbieter können alle Aufgaben mit ihren Produkten abdecken.
Im Markt zeigen sich starke Segmente. Nur die wenigsten Anbieter können alle Aufgaben mit ihren Produkten abdecken.

Neben Hardware- und Softwarelösungen für die Dokumentenbearbeitung organisiert der Verband Organisations- und Informationssysteme (VOI) Vorträge und präsentiert ein digitales Büro, in dem Be- sucher erleben können, wie sie ihre tägliche Arbeit auch ohne Papier bewältigen können. Allerdings werden dem Besucher trotzt DMS Area Fußmärsche nicht erspart bleiben, da viele ECM-Akteure nach wie vor in anderen Hallen gastieren. Vor allem aber ist jedem ECM-Inte- ressierten dringend zu empfehlen, sich nur mit klaren und detaillierten Anforderungen auf den Weg nach Hannover zu machen, da dies der einzige Weg ist, sich im Produktdschungel zurechtzufinden. "Wenn man weiß, was man will, reduziert sich die Zahl der in Frage kommenden Anbieter erheblich", weiß Berater Zöller.

Nach großen Hypes wird man auf der Messe (glücklicherweise) vergeblich suchen. Vielmehr gibt es eine Reihe wirtschaftlicher und rechtlicher Gründe, die Unternehmen über eine effizientere Verwaltung ihre Dokumente nachdenken lässt und die Hersteller beschäftigt. So kommt kein Anbieter mehr am Thema eines integrierten Workflows vorbei, der Verwaltungsabläufe zwischen Abteilungen unternehmensweit steuern und automatisieren sowie die Zusammenarbeit verbessern soll. Ferner stoßen derzeit Lösungen zur Rechnungseingangsbearbeitung, die elektronische Rechnungserstellung sowie Funktionen zur Farberfassung von Dokumenten oder die Nutzung des PDF-Formats für die Archivierung auf ein besonders großes Interesse. Auch verlangen Anwender zusehends nach integrierten Volltext-Datenbanken und wollen ihre optischen Jukeboxen durch Magnetplattensysteme ersetzen, die Softwarefunktionen bieten sollen, mit denen sich die gespeicherten Objekte schützen lassen.