Hays- und Berlecon-Studie

Wissensmanagement verändert Unternehmensstrategien

29.11.2012
Von Saskia Thamm

Externe Unterstützung ist en vogue

Viele Fachbereiche greifen auf externe Spezialisten zurück. Dies ist ein weiteres Ergebnis der Befragung. So wurden während der letzten zwölf Monate von jedem zweiten Fachbereich Projekte oder Prozessschritte an externe Dienstleister vergeben. Ähnlich viele Fachbereiche nutzen flexible Beschäftigungsformen, indem sie externe Spezialisten als Freiberufler oder im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung beschäftigen. In vielen Fachbereichen sind externe Dienste mittlerweile sogar ein integraler Bestandteil der Wertschöpfung: In jedem zweiten Fachbereich (mit Externen im Einsatz) liegt der durchschnittliche Anteil der externen Spezialisten bei über fünf Prozent, in jedem vierten Unternehmen sogar bereits bei mehr als zehn Prozent. Dieser Anteil wird nach den Erwartungen der Verantwortlichen in den nächsten zwei bis drei Jahren weiter zunehmen. Allerdings zeigen sich auch hier deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Fachbereichen. So ist die Beanspruchung externer Spezialisten im R&D- und IT-Umfeld deutlich verbreiteter als bei F&A.

Der Einsatz externer Spezialisten bietet dabei mehr als die Schließung von Ressourcenengpässen. Mehr als 50 Prozent der Verantwortlichen mit Erfahrung mit Externen berichten von neuen Ideen für die Verbesserung von Prozessen und Verfahren. Knapp 40 Prozent der Befragten sehen es als Vorteil an, dass durch den Einsatz Externer der Blick der Mitarbeiter über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg geschärft wird. Schließlich betrachtet etwa jeder vierte Fachbereichsverantwortliche die Integration externer Mitarbeiter als hilfreich bei der Auflösung verkrusteter Organisationsstrukturen im Unternehmen. Um die Vorteile für die Weiterentwicklung der Fachbereiche durch Wissen- und Know-how-Transfer voll auszuschöpfen, sollte der Einsatz allerdings langfristig und strategisch geplant werden. Bei immerhin knapp 50 Prozent der Fachbereiche – darunter überproportional viele R&D-Abteilungen – ist dies heute schon der Fall. (ph)

Über die Studie:

Berlecon befragte im Auftrag von Hays 148 Fachbereichsverantwortliche aus Großunternehmen, die in Deutschland mehr als 1000 beziehungsweise in Österreich und der Schweiz mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen. Die Befragung erfolgte zwischen Februar und April 2011.