Im Ende Mai abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal fiel der Gewinn von Oracle im Jahresvergleich um gut sieben Prozent auf 1,89 Milliarden Dollar. Der Umsatz mit Unternehmenssoftware und Datenbanken sank um fünf Prozent auf 6,86 Milliarden Dollar.

Durch den wiedererstarkten Dollar fielen im Ausland erzielte Ergebnisse nach der Umrechnung in die US-Währung niedriger aus. Der Sparkurs vieler Unternehmen angesichts der schwachen Konjunktur lastete auf den Umsätzen, die Verkäufe neuer Software fielen um 13 Prozent auf 2,74 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Vorfeld indes mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Das Geschäft mit bestehenden Kunden stieg immerhin um acht Prozent auf 3,05 Milliarden Dollar. Oracle-Manager Charles Phillips sagte in einer Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen, die Stimmung bei den Kunden habe sich zuletzt wieder verbessert. Man spüre wieder mehr Bereitschaft, Geld auszugeben.

Oracle nimmt SAP ins Visier

Das Management um CEO Lawrence Ellison betonte zudem, man habe im vierten Quartal dem Erzrivalen SAP Marktanteile abgenommen. So sei das Softwaregeschäft von Oracle in Europa, bereinigt um Wechselkursschwankungen, um fünf Prozent gewachsen, während die Erlöse von SAP auf dieser Basis um 27 Prozent geschrumpft seien. Zwischen Oracle und SAP herrscht ein harscher Ton. Der US-Konzern wirft seinem Konkurrenten in einem Fall auch Industriespionage vor. Oracle will SAP seit Jahren von der Spitzenposition im Markt der Unternehmenssoftware verdrängen.

Im gesamten Geschäftsjahr verbesserte sich der Umsatz um vier Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar, während der Gewinn um ein Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar zulegte. Oracle ist in den vergangenen Jahren unter anderem durch eine milliardenschwere Einkaufstour rasant gewachsen. Erst im April hatte der Konzern mit dem Kauf des Server-und Softwarespezialisten Sun Microsystems für Aufsehen gesorgt. Die 7,4 Milliarden Dollar schwere Sun-Übernahme soll im laufenden Quartal abgeschlossen werden. (tc)