KPMG: Die Täter-Profile

Wirtschaftskriminelle meist Führungskräfte

07.08.2012
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Diese Übersicht zeigt, wie lange Wirtschaftskriminelle jeweils im Unternehmen arbeiten.
Diese Übersicht zeigt, wie lange Wirtschaftskriminelle jeweils im Unternehmen arbeiten.
Foto: KPMG

Die häufigsten Methoden der Wirtschaftskriminalität laut KPMG mit 43 Prozent die Veruntreuung von Vermögenswerten oder Betrug beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen. Gefälschte oder geschönte Zahlen beim Finanz-Reporting kommen ebenfalls häufig vor.

IT-Abteilung ist ziemlich unauffällig

Entsprechend sind 36 Prozent der Kriminellen in der Finanzabteilung tätig, 32 Prozent im Betrieb. In 11 Prozent der Fälle ist der CEO selbst der Bösewicht, nur in 5 Prozent der Fälle arbeitet der Tunichtgut im Back Office-Bereich. In der IT-Abteilung sind Wirtschaftskriminelle vergleichsweise selten zu finden.

Die Hälfte der Täter sind im Top-Management zu finden, ein Viertel im mittleren und unteren Management. 11 Prozent der Verbrecher sitzen im Aufsichtsrat, nur 14 Prozent zählen zur übrigen Belegschaft.

„Die Annahme von Bestechungsgeldern für die Akzeptanz von überhöhten Projektkosten ist ebenfalls eine gängige Methode", berichtet Hülsberg weiter. „Die Methoden sind oft simpel, wie etwa die Anlage von fiktiven Lieferantenkonten.“

Diese würden aber gut verschleiert und Kontrollen durch Mittäter ausgehebelt. Im internationalen Durchschnitt gab es in 61 Prozent der Fälle Mittäter, neben Kollegen auch Geschäftspartner wie Kunden, Lieferanten oder Berater. In Deutschland war das bei rund der Hälfte der Delikte der Fall.