Nachdem die Mobilfunkbranche lange Zeit den Eindruck vermittelte, sie habe den professionellen User komplett aus den Augen verloren, waren heuer in Cannes erste vielversprechende Ansätze von Profi-Handys zu sehen. Exemplarisch hierfür seien der "Nokia 9500 Communicator" und das "Voq"-Telefon von Sierra Wireless vorgestellt.
Der Clou beim Sierra-Handy ist, dass der zum Wählen verwendete Ziffernblock aufgeklappt werden kann und so eine vollwertige Minitastatur zum Tippen erscheint. Zwar ist die Idee von E-Mail-fähigen Handsets seit dem "Blackberry von RIM nicht mehr neu, doch bei Sierra benötigt der Anwender im Gegensatz zum Blackberry-Ansatz keine teuren, dedizierten Mail-Server für das mobile Device. Es ist lediglich ein Imap-4-fähiger Server erforderlich, egal ob Exchange, Notes oder Groupwise verwendet werden. Zudem kann das Smartphone, das etwa KPN in sein Programm aufnimmt, HTML-Applikationen ausführen.
Der Nokia Communicator 9500 unterstützt GPRS, Edge und WLAN.
Noch einen Schritt weiter in der Verzahnung mit der Unternehmens-IT geht Nokias neuer Communicator 9500, der im vierten Quartal für rund 800 Euro erhältlich sein soll. Das GPRS-, Edge- und WLAN-fähige Gerät wartet unter anderem mit Office-Tools für Dokumente, Spreadsheets und Präsentationen auf. Ferner versprechen die Unterstützung von Java-Script, das J2ME Personal Profile Environment sowie die Websphere-Client-Software eine Zugriffsmöglichkeit auf Enterprise-Anwendungen.
Bei aller Euphorie in Sachen Netzkonvergenz fiel in Cannes jedoch ein Trend auf: Egal ob es die neuen Windows-Smartphones "MPx" und "MPx 100" von Motorola oder Panasonics "X700" auf Symbian-Basis betrifft, die Verschmelzung der Netze beschränkt sich meist auf GPRS und Bluetooth, im besten Fall gepaart mit einer WLAN-Unterstützung. Selbst Intels neues Referenzdesign "Zoar" für Smartphones beherrscht nur GPRS, Bluetooth und WLAN - jedoch kein UMTS. Auch reine UMTS-Handys waren auf der Messe eher rar. Eines der wenigen 3G-Handys war das "SGH-Z105" von Samsung.