CW: Windows Vista war nicht der große Wurf. Warum soll mit Windows 7 nun alles besser werden?
Berg: Windows Vista war in Sachen Bedienkomfort ein Meilenstein. Windows 7 ist die konsequente Weiterentwicklung. Die Benutzersteuerung ist vereinfacht worden. Ein Beispiel dafür ist die Multi-Touch-Oberfläche, die auch eine Bedienung über Touchscreens erlaubt. Windows 7 ist deutlich schneller und noch leichter zu handhaben. Das habe ich selbst ausprobiert und arbeite bereits mit dem neuen System.
CW: Aber Windows Vista hat nicht den Erfolg gehabt, den Microsoft erwartet hat.
Berg: Da muss ich widersprechen. Wir haben in den letzten zwei Jahren 180 Millionen Vista-Lizenzen verkauft. Das ist weit mehr, als seinerzeit an Windows-XP-Lizenzen verkauft worden ist.
CW: Wir registrieren aber von vielen Unternehmen Zurückhaltung gegenüber Vista. Das Betriebssystem verbreitet sich vor allem durch den Kauf neuer Rechner.
Berg: Im Consumer-Bereich ist das der Fall, doch auch zahlreiche Firmen haben Vista bereits eingeführt. Dort sind die Zyklen aber länger. Nun haben Unternehmen die Möglichkeit, Vista auszuprobieren, um dann Windows 7 einzuführen.
CW: Warten die Unternehmen nicht eher ab, bis Windows 7 kommt, und lassen Windows Vista aus?
Berg: Vor allem in großen Firmen dauern die Entscheidungen länger. Es wird aber viele geben, die mit Vista beginnen und dann auf Windows 7 umsteigen. Vor allem solche, die über Volumenverträge verfügen, die ihnen das Recht einräumen, das künftige Betriebssystem zu installieren. Unsere Unternehmenskunden müssen wissen: Der sicherste Migrationspfad zu Windows 7 verläuft über Windows Vista.
CW: Können Sie denn versprechen, dass Hardware, die heute für Vista ausreicht, auch für Windows 7 taugt?
Berg: Jede Hardware, die Vista unterstützt, arbeitet auch mit Windows 7 zusammen.
CW: Bei gleicher Leistung?
Berg: Die Rechner laufen sogar schneller unter Windows 7, wie zahlreiche Tests belegen. Und mindestens 95 Prozent der unter Vista verfügbaren Applikationen sind auch unter dem neuen Windows-System lauffähig.
CW: Windows 7 ist für PCs gedacht. Werden Firmen künftig in der Lage sein, Software für Windows zu schreiben, die unverändert sowohl auf Desktops als auch auf Mobilgeräten läuft?
Berg: Entwickler verwenden heute schon sehr ähnliche Tools. In Zukunft werden die Windows-Betriebssysteme der verschiedenen Geräte immer ähnlicher werden. Dabei stellt sich natürlich die Frage, welche Displays und welche Rechenleistung das jeweilige Zielsystem bereitstellt.