Ballmer verteidigt XP

"Wir sammeln keine Daten"

02.11.2001

MÜNCHEN (hi) - Mit dem Verkaufsstart von Windows XP hält der umstrittene Aktivierungszwang von Office XP nun auch auf der Betriebssystem-Ebene Einzug. An diesem Verfahren haben sich bereits im Vorfeld heftige Diskussionen entfacht. Von Geschäftkunden mit einer Unternehmenslizenz abgesehen, müssen die Benutzer ihre XP-Version via Internet oder Telefon bei Microsoft freischalten lassen.

Anwender verdächtigten Microsoft, Daten über sie zu sammeln. Zudem bemängelten die User, dass die Aktivierung selbst bei kleinsten Änderungen erneuert werden müsse. Glaubt man Microsoft, so ist der Re-Aktivierungszwang nicht so restriktiv ausgelegt. So könne der Benutzer innerhalb von 120 Tagen bis zu sechs Änderungen am System vornehmen, bis XP zur erneuten Aktivierung auffordere. Zudem werde XP nur Änderungen an Kernkomponenten wie RAM oder Festplatten zählen.

Microsoft-CEO Steve Ballmer bemühte sich in München, die Gemüter zu besänftigen. Microsoft habe als Softwareunternehmen nun einmal ein Interesse da-ran, seine Produkte zu verkaufen, "und die Aktivierung sei die einfachste Methode, um uns vor Raubkopien zu schützen".