"Wir halten uns strikt an die Spielregeln"

19.07.2004

CW: Welche Werkzeuge setzten Sie hier ein?

GERARD: Wir haben die Daten in DB2-Datenbanken abgespeichert und bearbeiten sie mit SAS-Software. Zum Teil nutzen wir auch selbst entwickelte Tools.

CW: Setzen Sie für die Analyse auch geospezifische Systeme ein?

GERARD: Wir arbeiten in diesem Bereich mit dem von uns entwickelten Adress-Tool "Microdialog". Die Mikrogeografie nutzt statistische Informationen und Strukturdaten und baut auf dem Gedanken auf, dass es in benachbarten Wohnstrukturen in der Regel auch ähnliche Konsum- und Informationsgewohnheiten gibt. Nach diesem Grundsatz werden die Haushalte in Deutschland zu Zellen zusammengefasst. Aus datenschutzrechtlichen Gründen bestehen diese Zellen aus mindestens fünf Haushalten. Innerhalb dieser homogenen Strukturen sammeln wir Informationen über die Wohnsituation, Kaufverhalten und Soziodemografie.

CW: Können Sie ein konkretes Anwendungsbeispiel nennen?

GERARD: Nehmen wir einen Energieversorger, der Probleme mit einer zu hohen Kündigungsquote hat. Durch den Vergleich von verlorenen mit aktiven Kunden lassen sich Muster erkennen. Auf Basis dieser Analyse können potenzielle Kündiger im Kundenbestand entdeckt und durch gezielte Maßnahmen von der Abwanderung abgehalten werden.