Marcel Schneider, Microsoft

"Wir haben aus Vista gelernt"

23.10.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Es geht vor allem um die Kosten

CW: Bei Vista waren die Erwartungen Microsofts auch hoch. Das hat sich jedoch nicht erfüllt. Die Versprechen klangen ähnlich. Was macht Sie so zuversichtlich, dass es jetzt klappt?

SCHNEIDER: Wir haben aus Windows Vista und der Produkteinführung von Vista sehr viel gelernt. Bei Windows 7 haben wir unsere Kunden frühzeitig eingebunden. Das ist einzigartig. Wir haben etwa acht Millionen Privatanwender und Tausende Unternehmen in unsere Betaprogramme involviert. Wenn wir das nicht getan hätten, würden nicht Firmen wie Eon und BMW zu so einem frühen Zeitpunkt sagen: Wir werden Windows 7 ausrollen. Das machen Unternehmen nur, wenn sie ein System auf Herz und Nieren geprüft haben.

CW: Um was geht es den Firmen dabei?

SCHNEIDER: Zusätzliche Funktionalität ist das eine. Mehr Produktivität ist auch wichtig. Es geht aber natürlich auch darum, die Kosten zu senken. Das ist ein wichtiges Thema.

CW: Was bringt Windows 7 unter diesem Aspekt?

SCHNEIDER: Mit Windows 7 Enterprise können Unternehmen die Exklusivrechte für das Microsoft Desktop Optimization Pack erwerben und damit sehr einfach neue Applikationen hinzufügen. Da die Anwendungen nicht mehr in die Registry schreiben, müssen sie nicht mehr gegeneinander getestet werden. Jede Applikation hat eine eigene Sandbox. Es wird also nicht mehr die großen und aufwändigen Rollouts geben, wegen derer die Unternehmen auch einmal eine Betriebssystem-Version ausgelassen haben. Außerdem ist die IT mit Windows 7 in der Lage, das Business besser zu unterstützen. Man kann dynamischer und flexibler auf die Anforderungen der Geschäftsseite reagieren. In manchen Unternehmen sind Tausende Mitarbeiter mit dem Testen der Anwendungen beschäftigt. Wenn das reduziert wird, lässt sich ein großer Kostenblock herausnehmen.